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18.01.2017 Kategorie: Angedacht

Dschungelkönig

Probleme mit dem König der Welt besprechen

Die Tiere in Australiens Dschungel wunderten sich: Alpha-Männchen, Alpha-Weibchen, C-Promis, Z-Icken, Lästermäuler und Faultiere waren ihre neuen Nachbarn. Diese machten jetzt wieder zwei Wochen alternativen Aktiv-Urlaub im Grünen und ließen sich dabei Tag und Nacht filmen. Sie mussten seltsame Aufgaben bestehen und ungewöhnliche Mahlzeiten zu sich nehmen. Einer ist am Schluss übrig, und der wird in diesen Tagen zum Dschungelkönig gekürt. Nichts Besonderes also, und trotzdem erliegen Viele in Deutschland nach der Wintergrippe dem Dschungelfieber.
Manchmal ist unser Leben wie im Dschungelcamp. Da müssen wir mit teilweise sehr seltsamen Leuten klarkommen, die uns das Zusammenleben richtig schwer machen können. Da gibt es viele Sachen, auf die wir verzichten müssen. Da gibt es ständig schwierige und manchmal eklige Prüfungen und Herausforderungen zu bestehen. Da gibt es Leute, die von außen zuschauen und ihren Senf dazu geben darüber, wie wir uns so verhalten.
Das Leben ist öfter mal wie ein Dschungelcamp. Kein Wunder, dass wir manchmal am liebsten alles hinwerfen würden und sagen: Gott, ich bin zwar kein Star, aber hol mich jetzt bitte hier raus!
Mose ging es nicht viel anders. Nur, dass der nicht im Dschungelcamp, sondern im Wüstencamp war. Und im Wüstencamp ging es ganz schön heiß her. Mose war nie Dschungelkönig. Aber er war mal Prinz von Ägypten. Und Mörder. Und Schafhirt. Bis ihm Gott begegnete und ihm einen Auftrag gab. Gerade hatte Gott seine Leute aus Ägypten befreit, auf wunderbare Weise durch das Meer geführt und ihren Verfolgern das Schwimmen beigebracht. Und trotzdem planten Protestler und Wutbürger eine Volksabstimmung über die Rückkehr in die Sklaverei.
Es gab Wachteln und Manna (so was Ähnliches wie Hähnchendöner ohne Salat und Sauce) und das jeden Tag. Gott versorgte sie. Besser als Kakerlaken und Mistkäfer. Aber Currywurst und Steak wären noch toller gewesen. Außerdem trauten sie keinem Gott, den sie nicht sahen, und machten sich einen Gott aus Gold, einen gegossenen Götzen, zu Gottes großem Grausen. Mose redet oben auf dem Berg mit Gott, während sich unten das Volk um das goldene Kalb in Extase tanzt. Mose kommt mit den 10 Geboten zurück und haut zornig das Kalb in Stücke. Und die Verantwortlichen auch. Welches Rindvieh betet schon ein Kalb an? Wieder muss er auf den Berg. Wieder muss er mit Gott reden. Der Prinz von Ägypten muss zum König der Welt, um seine frustrierenden Wüstencamp-Probleme zu besprechen.
Vielleicht machen wir unsere Probleme mit uns allein aus. Vielleicht haben wir einen guten Freund / eine gute Freundin, der / die uns zuhört, tröstet, aufrichtet. Vielleicht aber probieren wir es auch mal beim König der Welt. Vieles wird klarer, erträglicher, besser, wenn man es mit Gott bespricht. Das geht nicht nur im Dschungel- oder Wüstencamp, sondern jederzeit und überall. Wir müssen nicht mal einen Berg hoch steigen, um dann bald wieder über´n Berg zu sein.

magicpen / www.pixelio.de