Wir Deutschen können gut sorgen, gut vorsorgen, gut entsorgen, wir können uns kümmern, engagieren, einbringen, wir können forschen, machen und hart arbeiten. Aber was wir sehr schlecht können, ist danken. Danken müssen wir neu üben. Danken müssen wir neu lernen wie eine Fremdsprache. An das Danken müssen wir täglich erinnert werden. Denn Danken verändert unser Denken und damit unser ganzes Leben.
Forscher der Harvard School für öffentliche Gesundheit haben in einer großen Studie den Zusammenhang zwischen einem langen Leben und dem Faktor Dankbarkeit untersucht.
Anhand der erhobenen Daten konnten die Wissenschaftler ermitteln, dass diejenigen, die beim Faktor Dankbarkeit im oberen Bereich lagen, in den nächsten vier Jahren ein um 9 Prozent geringeres Risiko hatten zu versterben – im Vergleich zu den Teilnehmerinnen, die nur wenig Dankbarkeit in ihrem Leben verspürten. „Dankbarkeit schien vor allen (!) Todesursachen zu schützen – am häufigsten aber vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen“, heißt es dazu in einer Pressemitteilung der Universität.
Eine Psychologin ergänzt: Dankbarkeit verbessert soziale Beziehungen, verhindert negative Gefühle, macht stressresistenter, steigert den Selbstwert, stärkt das Immunsystem, senkt den Blutdruck und verbessert den Schlaf. Wer dankbar lebt, lebt gesünder und länger. Krankenkassen sollten also Kurse anbieten, in denen man Dankbarkeit lernt und zur Selbstverständlichkeit macht. Nicht nur Kirchen und Gemeinden sollten Orte sein, an denen man eine Kultur der (echten, nicht aufgesetzten) Dankbarkeit etabliert.
Im Danken kommt Neues ins Leben hinein, heißt es in einem Lied. Etwas Schönes, Neues.
Und deshalb wollen wir in einen Dankbarkeitsdauermodus kommen, indem Dankbarkeit zu unserer normalen Lebensweise wird, zur Normalität und nicht zu etwas, das man einmal im Jahr groß feiert. Übt Dankbarkeit regelmäßig ein! Denn Danken hält gesund und wer weiß: Vielleicht schenkt Gott unserem dankbaren Herzen ein paar Jahre mehr, die wir nutzen können, ihm zu danken und ihn anzubeten und unseren Nächsten so zu lieben wie uns selbst.

Foto: Stefan Schweihofer / www.pixabay.com