Hoppla! Jetzt bin ich schon wieder in die Adventszeit gestolpert. Bald ist Weihnachten! Plötzlich zittern meine Finger, das Herz fängt an zu rasen, eine unsichtbare Hand drückt mir die Kehle zu: Habe ich an alles gedacht? Geschenke geplant, bestellt, gekauft, verpackt, verschickt, zur Weihnachtsfeier gehechtet, Festmenü geplant, Supermarkt gestürmt ... - wo feiern wir dieses Jahr eigentlich? Und schaffen es die Kinder bis dahin, ihre Rolle im Krippenspiel zu lernen und ihr Blockflötenspiel zu perfektionieren, damit der Hund nicht wieder die Flucht ergreift und dabei den Weihnachtsbaum umwirft wie letztes Jahr?
Die Adventszeit ist auch eine Zeit der Sorgen und Ängste. Man macht sich richtig viel Stress, um sich in Weihnachtsstimmung zu bringen. Viele zaubern sich eine heile Weihnachtswelt, deren größtes Glück darin besteht, einmal den hell erleuchteten Coca-Cola-Truck zu sehen. Die Mission Weihnachtsfreude wird gestartet, bei der es schick ist, anderen Gutes zu tun. Ich finde das toll, obwohl mir das Sich-selbst-auf die-Schulter-klopfende-Spendengalagrinsen nicht gefällt. Es ist schön, wenn wir anderes Gutes tun. Wer schon einmal gegeben hat, weiß, wie reich er selber dadurch beschenkt wird. Geben macht glücklicher als Nehmen. Dabei ist es egal, ob ich Geld oder Zeit oder meine Gaben spende. Ich bekomme fast immer mehr zurück als ich gebe. "Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb", schreibt Paulus einmal. Aber Gott verlangt nicht, er gibt. Er schenkt uns sogar das Beste, was er hat: Er schenkt sich selbst in seinem Sohn Jesus Christus. Er wird ein Mensch wie wir – für uns. Er weiß, womit wir uns manchmal abmühen müssen. Er kennt unsere Sorgen und Ängste, weil er sie selber schon einmal hatte. Gott wurde arm für uns, damit wir durch seine Armut reich werden (2. Korinther 8,9). Durch ihn sind wir reich beschenkt. Diesen Reichtum dürfen wir weiter schenken und dadurch wieder reich beschenkt sein. Hoffentlich vergessen wir das nicht, wenn wir jetzt wieder mit großen Schritten durch diese Adventszeit stolpern: Gott kommt uns entgegen, um dann wirklich irgendwann in unserem Herzen anzukommen und unser Leben reich zu beschenken.
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23.11.2011
Kategorie: Angedacht