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27.03.2024 Kategorie: Angedacht

Eingeladen

Zuversicht und Hoffnung

Besucher gelangen über den gesonderten Eingang links neben der Kirche Santa Maria delle Grazie in Mailand ins Refektorium, den früheren Speisesaal der Mönche. 

Nur in kleinen Gruppen und mit 10-15 Minuten-Abstand kann das bekannte Gemälde für 15 Euro besichtigt werden. Dabei sind drei Sicherheits - bzw. Staubschutzschleusen zu passieren. Das Bild ist 9,04 Meter lang und 4,22 Meter hoch, in Öl und Tempera auf Mauerwerk gemalt.

Leonardo da Vinci arbeitete von 1495 bis 1497/98 an dem berühmten Werk. Dargestellt wird der Moment des Abendmahles, in dem Jesus seinen Jüngern verkündet, dass einer von ihnen ihn noch am selben Abend verraten wird. Leonardos Komposition zeigt Jesus mit ausgebreiteten Armen auf Brot und Wein deutend im Zentrum des Bildes, der Türbogen über der rückwärtigen Tür bildet gleichsam eine Art Heiligenschein um sein Haupt. Jesus ist Mittelpunkt und Ruhepol des Bildes, während die Jünger durch Jesu Ankündigung in Unruhe und Aufregung geraten sind.

Wenn wir nun an das Bild herantreten, dann fällt auf: Nicht nur die Tischseite, an der die Jünger mehr oder weniger sitzen, ist gedeckt, unsere Seite ist es auch. Alles ist bereit. Jesus lädt uns ein, an seinen Tisch zu treten, Gemeinschaft mit ihm zu haben, in Brot und Wein seine Nähe zu erleben und zu sehen und zu schmecken, wie freundlich er ist. Jesus lädt uns ein, bei ihm alles abzuladen, was unser Leben schwer macht. Mit leeren Händen dürfen wir an seinen Tisch treten, weil er uns dann nicht nur unsere Hände, sondern auch unsere Herzen füllen kann mit Zuversicht und Hoffnung über diesen Tag und unser Leben hinaus.

Foto: Markus Baumeler / www.pixabay.com

Beitrag von Frank Wesemann