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05.10.2015 Kategorie: Angedacht

Danke schön!

Viele Gründe Gott zu danken

Der Kabarettist Dieter Hildebrandt sagte einmal: Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen. Was wir Deutschen ganz schlecht können, ist das Danken. Oft ist unsere Klage oder Sorge viel größer als unser Dank. Aber manchmal ist der Dank dann doch unvermeidbar. Einmal war die Ernte prächtig, die Vorräte sind gefüllt, die Kühltruhe ist voll, der Altar ist reich geschmückt, und die Landwirte freuen sich und haben nichts zu klagen, was nun wahrhaft selten vorkommt. Sicher, sie mussten säen und düngen, spritzen und ernten, aber dass da etwas wächst, dass da überhaupt etwas zu ernten ist, dass die Sonne scheint und dass es regnet, dafür kann der Bauer nichts tun. Gar nichts. Ein Riesendank für die gute Ernte, die trotz aller Arbeit, die trotz aller Dünge-, Spritz- und Futtermittel immer noch ein unverfügbares Geschenk ist. Und das andere ist die von Gott geschenkte Einheit unseres Landes. Durch Beten und Beharrlichkeit, mit Kerzen gegen harte Herzen, durch Mut und Gottvertrauen, durch gütige Gewaltlosigkeit wurde damals das gottlose Gewaltsystem der DDR überwunden. Und Gott benutzte gerade die, die ihn bekämpfen wollten, um die Einheit am Ende dann doch zuzulassen. Die vielen Funken, die damals durch die Luft flogen, setzten das bereit stehende Pulverfass nicht in Brand. Das von manchen nicht mehr erhoffte Wunder der Einheit geschah. Natürlich kann man das nüchtern-politisch alles erklären. Man kann es aber mit dem gleichen Recht auch wirklich als ein Wunder bezeichnen, bei dem Gott kräftig mit gedreht hat am Rad der Geschichte. Ein Wunder, auf das wir heute dankbar zurück blicken dürfen. Ein Wunder, das bei allen kriegerischen Auseinandersetzungen in Europa und auf der Welt nur noch viel größer erscheint. Danken macht eigentlich keine Mühe und kostet nicht viel Zeit. Das kann zum Beispiel ein kurzes Dankgebet vor dem Essen sein. Als eine Tochter vier Jahre alt war, hörte sich das ungefähr so an: Danke, lieber Gott, dass wir Essen haben, und was zu trinken, und für die Gabel und den Tisch und für die Stühle (und dann schaute sie sich im Zimmer um) und für die Fenster und für die Blumen und für die Topflappen und für die Tischdecke und für die Uhr und für den Kühlschrank – und wenn ihr nichts mehr einfiel und unser Essen abgekühlt war, sagte sie stolz: Amen. Das geht auch kürzer. Im Grunde reicht ein: Danke, Amen! Oder: Danke für die Pommes, danke für die Wurst, danke für die Nudeln, danke für das Schmalzbrot, danke für den Kuchen, danke für meine Frau, meinen Mann, meine Freunde, meine Kirchengemeinde usw. Egal, was es ist: Sagen wir Gott dafür doch einfach mal Danke! Kurz und knapp. Sagen wir ihm öfter Danke als unserem Briefträger, der Klofrau, dem Kassierer, der Bedienung im Restaurant. Sagen wir ihm öfter danke als allen anderen. Wenn wir einem danken müssten, dann ihm! Und das mehr als einmal im Jahr.

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Beitrag von Pastor Frank Wesemann