Als Kind habe ich gelernt, meinen Müll nicht einfach in die Landschaft zu werfen. Diese Angewohnheit habe ich beibehalten und meinen Kindern vorgelebt. Auch schütze ich das Klima, so gut ich kann. Bei den sechs Flügen meines bisherigen Lebens packt mich ehrlicherweise keinerlei Flugscham. Bei seltenen Neuanschaffungen achten wir schon immer auf Energiesparpotentiale. Früh hatten wir alles auf energiesparende Beleuchtung umgerüstet. Natürlich spart man noch mehr Rohstoffe, wenn man im Dunkeln in der Kälte sitzt und durch Einstellung der CO2-verursachenden Atmung sein klimaschädigendes Dasein beendet. Aber ganz im Sinne des Erfinders ist das auch nicht. Hat Gott uns doch dazu geschaffen, die Schöpfung zu bebauen und zu bewahren. Da wir das bisher eher suboptimal umgesetzt haben, wäre es jetzt Zeit für einen Neustart. Gute Ansätze dazu gibt es schon viele. Ob aber der neue Milchtütenverschluss dazu gehört, wage ich zu bezweifeln. Früher konnte man den Deckel der Milchtüte ganz abdrehen. Heute bleibt er häufig dran. Beim Eingießen sorgt dann der Milchtütenverschluss für Milchtütenverdruss im Überfluss.
Mir war bisher nicht bekannt, dass die kleinen Plastikdeckel für Umweltkatastrophen verantwortlich wären. Schon beim Plastikstrohhalmverbot kam ich in Sachen Verhältnismäßigkeit nicht ganz mit. Aber was weiß ich schon, wenn Experten das beschließen? Trotzdem geht mir diese zunehmende Bevormundung auf die Nerven. Eine bessere Allgemein- und Persönlichkeitsbildung junger Menschen und politischer Entscheider würde da wohl mehr Wunder wirken. Sicherlich gibt es effektivere Ideen, um Plastikmüll zu vermeiden, als den Deckel festzubinden. Da kann ich nur für beten, dass sich zukünftig vernunftgesteuertes Handeln zum Wohle aller durchsetzt. Langsam, aber sicher! Wenn Gott uns und seine Schöpfung noch nicht aufgibt, sollten wir es auch nicht tun.