In diesen Tagen startet in den Kinos die langersehnte Fortsetzung des größten Weltraummärchens aller Zeiten: Star Wars: Das Erwachen der Macht. Meine Generation - oder die zumindest die Jungs in meinem Alter - sind mit den ersten drei Filmen vom Krieg der Sterne aufgewachsen. Sie kamen 1977-1983 in die Kinos. Immer hatten Fans gehofft, dass die ursprünglich auf neun Teile konzipierte Serie fortgesetzt wird. Von 1999-2005 war es dann soweit. Die alten Fans waren vom kindlichen Kitsch der drei neuen Filme leicht entsetzt. Trotzdem spielten sie weltweit rund 2,4 Milliarden Dollar ein. Und nun, zehn Jahre nach dem letzten Film, ist es soweit: Die Fans spielen verrückt, fiebern der Premiere entgegen, laufen in Filmkostümen durch die Kinos und schwingen ihre Lichtschwerter. Schon vor dem Start hat der Film über 50 Millionen Dollar eingespielt. Auch die Fanartikelkasse klingelt, von Bettwäsche über Schuhe, Unterwäsche und Keksausstechern bis zu Tassen, T-Shirts und Eiswürfelmachern im Todessterndesign. Aber worum geht es da eigentlich? Es ist die alte Geschichte von Gut gegen Böse. Die Grenze dazwischen ist scharf gezeichnet. So kleiden sich die Bösewichter im schlichten Schwarz, während die Guten eher in hellen Tönen im Prinzessinweiß daher kommen. Manchmal wird die Grenze zwischen Gut und Böse überschritten: Wenn etwa der gute Anakin Skywalker zum bösen Darth Vader wird, der aber kurz vor seinem Ableben doch noch die Kurve kratzt, den noch böseren Imperator meuchelt und so wieder auf die gute Seite wechselt. Allerdings auf Kosten seines eigenen Lebens. Er bringt der Galaxis Frieden aufgrund seines selbstlosen Opfers. Weitere christliche Motive sind in den Filmen auch für Nichtchristen nicht zu übersehen: So versucht der Schurke seinen Sohn auf die "dunkle Seite der Macht" zu ziehen. Seine Worte erinnern sehr an die des Teufels aus der Geschichte, in der Jesus in der Wüste vom Teufel versucht wird. Das Böse ist auch im realen Leben immer so viel leichter zu tun als das Gute. Aber man kann und soll dem Bösen widerstehen. In den Filmen ist auch von einer Verheißung die Rede: Von einem außergewöhnlich mächtigen Menschen, der das gestörte Gleichgewicht der Macht wiederherstellen wird. Ein Auserwählter, von einer Jungfrau geboren, der der Galaxie Frieden bringt. Weihnachtlicher geht es kaum. Aber Weihnachten ist kein Märchen. Weihnachten ist kein Kinderfest, sondern das Rettungsfest für alle Menschen. Jesus stellt nicht das Gleichgewicht der Macht her, sondern überwindet endgültig die Macht des Todes für jeden, der das glaubt. Er schenkt nicht nur der Galaxie, sondern jedem Menschen Frieden, Freiheit, Menschenwürde, Sinn und Selbstbewusstsein. Er macht wirklich frei, heute, hier und jetzt und nicht vor einer langen Zeit in einer weit entfernten Galaxie. Möge die Macht Gottes mit uns sein! An Weihnachten, im neuen Jahr, immer!

Hermann Schieder / www.pixelio.de