Fußballmuffel haben es gerade echt schwer. Die schönste Nebensache der Welt bestimmt das Leben. Das Fanfieber greift um sich, impfen kann man sich dagegen nicht. An jeder Ecke gibt es Fanartikel zu kaufen: Bettwäsche in schwarz-rot-gold, Unterwäsche, Socken, Pappteller, Plastikbecher und Fahnen in jeder Größe. Selbst beim Discounter gibt es Team Pizza, Eckfahnen Gouda, Flankenbrot, Freistoßfilet, Golden Goal Chicken Balls und eine Packung Elf Freunde (Würstchen). Dazu schmecken der Mittelkreis (Nussmix), die Chips aus der Fantrommel, (Schoko) Anstoßbälle und Heldenküsse (statt Schaumküsse) in Schwarz-Rot-Gelb. Lecker! Und wenn man alles mit Cola in Mannschaftsbusverpackung oder mit Bier (aus WM-Schmuckdosen) herunter gespült hat, kommt der Ausputzer (Toilettenpapier) zum Zug. Wenn gar nichts mehr geht, helfen vielleicht nur noch die Fußballgottglückskekse. Gott hat wahrscheinlich nichts gegen Fußballfeste und begeisterte Fans. Er freut sich bestimmt, wenn ganz unterschiedliche Menschen friedlich gemeinsam feiern und vor großen Leinwänden mitfiebern, Tore bejubeln und Niederlagen beweinen. Aber die größte Fanmeile ist und bleibt der Himmel, wo am Ende Jesus-Fans aus der ganzen Welt Fangesänge anstimmen und Gott sehen dürfen; nicht auf der Leinwand, sondern in echt, live und in Farbe. Dann lassen es die Kinder Gottes krachen, ganz alkohol- und katerschmerzfrei, weil dann alle Niederlagen überwunden, alle Wunden geheilt und jeder Schmerz vorbei sein wird. Woran man die Jesus-Fans erkennt: Daran, dass sie die Bibel nicht nur haben, sondern in ihr lesen; dass sie von Liebe nicht nur reden, sondern sie auch tun; dass sie entwaffnend ehrlich, liebevoll und gastfreundlich sind; dass sie mehr auf Gottes Kraft vertrauen als auf die eigene; dass sie aus Gnade leben und sich selbst nicht zu wichtig nehmen; dass sie entspannt die WM mitfeiern, sich eine Packung elf Freunde auf den Grill legen und sich das Freistoßfilet schmecken lassen.

Stephanie Hofschlaeger / www.pixelio.de