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27.11.2013 Kategorie: Angedacht

Das Beste kommt zum Schluss

Oder noch danach?

Im 1. Kirchenkino in Harvesse sahen wir zuletzt genau diesen Film: Das Beste kommt zum Schluss. Darin geht es um zwei totkranke Jungsenioren, die nur noch weniger als ein halbes Jahr zu leben haben. Der eine ist ein reiches Ekel, der andere ein ruhiger Automechaniker. Der erste verdrängt sein schlimmes Schicksal, der andere nimmt es gelassen an. Der Reiche hat mit seiner Familie gebrochen und hält sein oberflächliches Leben mit leichten Damen bei Laune, während der andere seinen Halt bei seiner Ehefrau und in seiner Familie findet. Und im Glauben, während der Reiche nur an sich und an die Macht des Geldes glaubt. Als die beiden auf der Krebsstation liegen und ihre Chemotherapie durchstehen, fällt dem einen die Idee eines seiner Lehrer ein: Die Löffelliste. Auf diese Liste schreibt man, was man unbedingt noch erleben möchte, bevor man den Löffel abgibt. So notieren sie sich eine Weltreise mit einem Fallschirmsprung, einer Fahrt im Rennwagen über die Rennbahn, einem Ritt über die Chinesische Mauer sowie dem Besteigen der Pyramiden. Da der eine - wie gesagt - steinreich ist, können sie ihre Löffelliste tatsächlich abarbeiten. Bis sie ihre Reise abbrechen müssen. Zu Hause angekommen, stirbt der Mechaniker recht schnell und schreibt vorher seinem reichen Freund noch eine wichtige Sache zum Erledigen auf die Löffelliste: Er soll sich mit seiner Tochter versöhnen. Schweren Herzens macht er das tatsächlich, und spätestens, als er seine Enkeltochter sieht, zerfließt sein grimmiges Herz wie Butter in der heißen Pfanne. So darf auch er am Ende in Frieden sterben. Es ist ein schöner, rührselig tragikomischer Film mit starken Darstellern. Es geht um das Leben angesichts des Todes: Was ist noch wichtig? Was möchte ich noch erledigen? Was möchte ich noch erleben? Was steht noch auf meiner persönlichen Löffelliste? Warum nehmen wir uns nicht mal ein paar Minuten Zeit, denken darüber nach und schreiben sie dann auf: Unsere ganz persönliche Löffelliste. Fangen wir bald an, sie abzuarbeiten. Denn wir wissen nie, wann Schluss ist. Für Christen, die den Ewigkeitssonntag feiern, kommt das Beste allerdings nicht zum Schluss, sondern nach dem Schluss, wenn der letzte Vorhang gefallen und die letzte Zugabe gespielt ist. Dann stehen wir vor Gott und er vor uns, und nichts wird uns mehr fehlen. Nicht einmal unsere lieben Freunde und Verwandten, an die wir in Liebe denken. Das Allerbeste kommt nach dem Schluss.
Beitrag von Pastor Frank Wesemann