Wir kennen das aus guten und schlechten Krimi- oder Krankenhausserien: Die gute alte Mund-zu-Mund-Beatmung. Geht sie gut, darf ein Sterbender wieder ins Leben zurück.
Genauso, wie es am Anfang die Bibel erzählt: Gott blies dem Adam, dem Erdmenschen, den Atem des Lebens in die Nase. Erst so wurde aus toter Erde ein lebendiges Wesen.
15-mal pro Minute einen halben Liter Luft ein- und ausatmen – das ist der Rhythmus des Lebens. Doch dieses Leben kommt nicht aus uns selbst. Sondern Gott gibt uns Menschen den Atem des Lebens. Wir verdanken ihm unser Dasein. Es gibt keinen Menschen, bei dem der Schöpfer nicht die Hand im Spiel hatte. Niemand ist nur eine Mischung aus den Erbanlagen seiner Eltern. Sondern wir leben, weil Gott es so haben will.
Ich bin sein Geschöpf, mit meinen Fähigkeiten und Stärken, mit meinen Fehlern und Schwächen. Jeder einzelne Mensch ist für Gott unendlich wichtig. Selbst der, der nichts mit ihm zu tun haben will. Jeder Atemzug will uns daran erinnern: Ohne Gott kein Leben. Daran sollen wir denken, wenn uns das Leben mal wieder atemlos macht. Viele sind so unter Druck, so im Stress, dass sie nie durchatmen können. Sie rennen atemlos durch die Nacht und durch ihr ganzes Leben. Kein Aufatmen, kein Durchatmen. Mehr ein Schnaufen und Hecheln, aber kein Leben. Aber bei Gott können wir auf- und durchatmen! Er schenkt uns Ruhe und Leben.
Achten wir einmal eine Sekunde auf unseren Atem, auf das Einatmen und Ausatmen. Man kann in die Brust atmen, oder in den Bauch. Man kann sagen, o.k., so funktioniert halt die Lunge; man kann sich aber auch bei jedem Atemzug daran erinnern, dass Gott selbst uns zum Atmen gebracht hat und nicht die nette Hebamme mit einem Klaps auf unseren kleinen Allerwertesten.
Und Gott ist treu: Er war bei unserem ersten Atemzug dabei und wird es auch bei unserem letzten sein. Auch dann wird er aus etwas Totem wieder etwas ganz Lebendiges, ganz Neues schaffen und uns ewig aufatmen lassen.
Woher kommen wir? Wir sind von Gott gemacht, zwar aus Erde, aber mit Gottes Atem beatmet und lebendig gemacht. Bei ihm können wir auf- und durchatmen.

Tim Reckmann / www.pixelio.de