Den Spruch kennen wir schon seit Kindertagen:
Advent, Advent, ein Lichtlein brennt; erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,
und wenn das fünfte Lichtlein brennt, dann hast du Weihnachten verpennt.
Die Schulstunde darf man verschlafen, das Wochenende verpennen. Aber Weihnachten? Da sollte man hellwach sein, weil man sonst das Wichtigste verpasst. Weihnachten darf man nicht verschlafen, sich nicht von Mittagsschlaf zur Verdauungsschlaf retten und wieder zurück. Sondern man soll wach sein, um den zu feiern, um den es geht. Nein, ich meine nicht den drolligen Weihnachtsmann. Ich meine Jesus, den Sohn Gottes, der der Liebe Gottes Hände, Füße und ein Gesicht gegeben hat. Seine Ankunft zu Weihnachten erwarten wir im Advent. Auf sein Kommen bereiten wir uns vor.
Im Advent besinnen wir uns auf das Wesentliche. Oder wir versuchen es wenigstens. Denn meist ist der Trubel und die ganze Hektik, die Feierei- und Geschenkelogistik so beherrschend, dass wir gar keinen Sinn haben für den Herrn der Welt, der im Advent bei uns ankommen will. Von wegen Besinnung. Mit den vielen Versuchen, uns in Weihnachtsstimmung zu bringen, haben wir schon so oft den Advent verpennt. Und kaum war Weihnachten da, flog auch schon der Baum aus dem Fenster.
Wir könnten doch dieses Jahr mal probieren, unserer adventlichen Besinnung einen Sinn zu geben, in unruhiger Zeit ruhig zu bleiben, trotz nervigem Klingglöckchen unser Innerstes zum Klingen zu bringen, in aller Raserei gelassen zu sein und unser hektisches Herz dem Herrn der Welt zu öffnen. Er kommt nicht als Kracher, sondern als Kind zu Welt, damit er in eine Krippe passt - und in unser Herz. Das sollen wir öffnen, für ihn; uns bereit machen, ihn zu empfangen, auch wenn manche Sorge und Angst auf unser Gemüt drückt. Auch dafür ist er in diese Welt gekommen, um uns mit unseren Problemen nicht allein zu lassen. Wir müssen ihn da nur ranlassen. Dann sind wir nie verlassen.
Jesus kommt an. Machen wir ihm den Weg frei. Geben wir aller Besinnung Sinn. Bringen wir unser Innerstes zum Klingen. Wer diesen Advent verpennt, wird sein ganzes Leben verschlafen.
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30.11.2012
Kategorie: Angedacht