Nun ist es wetteramtlich: Dieser November war selbst für seine bescheidenen Verhältnisse zu düster und zu nass. Die Temperatur war zwar etwas milder als sonst. Dafür fielen rund 80 Liter Regen pro Quadratmeter. Das sind mehr als 60% über dem Durchschnitt. Die Sonnenscheindauer kam gerade mal auf rund 28 Stunden. In den letzten Jahren lag sie etwa doppelt so hoch. Dabei ist der November grundsätzlich nicht der dunkelste Monat. Mit seinen rund 50 Sonnenstunden im Mittel liegt er vor dem Januar mit 45 Stunden und vor allem dem Dezember mit etwas mehr als 35 Stunden. Damit ist der Dezember in unseren Breiten der dunkelste Monat des Jahres. Kein Wunder, dass wir jetzt lichttechnisch aufrüsten. Straßen, Häuser und Wohnungen werden schön geschmückt mit warmweißen Lichterketten, kaltweiß leuchtenden Eiszapfen, die vom Balkon baumeln, oder mit leuchtenden Weihnachtsmännern und Rentieren, die den Vorgarten verschönern. Licht erhellt die Dunkelheit und wärmt uns an kalten Tagen von innen. Bei manchen steht eine Tageslichtlampe auf dem Frühstückstisch oder Schreibtisch. Setzt man sich davor, tankt man angeblich neue Energie, weckt die wintermüden Lebensgeister und vertreibt schlechte Stimmungen. Manche setzen sich auch ein paar Minuten vor ein Rotlicht bei schnupfenroter Nase oder rot entzündetem Hals. Licht und Wärme heilt. Vielleicht hatte man deshalb in der frühen Kirche den Geburtstermin für Jesus in die für Mitteleuropa dunkelste Zeit gelegt. Da die Geburt des Messias gemessen an seiner Erwartung ohnehin ein paar Jahrhunderte überfällig und sein Geburtsdatum im Lauf der Jahre in Vergessenheit geraten war, ist diese Entscheidung zu vertreten. Hinein in die tiefste Dunkelheit der Welt tritt Jesus als das Licht der Welt in Erscheinung. Wer ihm vertraut, bekommt heilendes Licht und Wärme, die in dunklen und kalten Zeiten Halt und Hilfe bringt. Mit ihm verschwinden nicht alle traurigen Schatten aus unserem Leben, aber sie werden in das rechte Licht gestellt. In sein Licht, das am Ende alle Welt erhellt, Ungerechtigkeit aufdeckt, Schuld vergibt und neues Leben schenkt. Jesus ist wie eine Lichttherapie, die heilt und hilft. Er bringt unsere Wohnungen, Häuser und Straßen zum Leuchten, weil er unsere Herzen berührt und erhellt.
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