Nachrichten Ansicht

News

21.11.2016 Kategorie: Angedacht

Grundlagentraining

Grundlagen des Glaubens

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka erhöht die finanzielle Bandbreite: Fünf Milliarden Euro will ihr Ministerium bis 2021 zur Verfügung stellen, um die deutschen Schulen mit digitaler Ausstattung wie Breitbandanbindung, WLAN und Computern zu versorgen.
Mit Computern in Klassenzimmern habe ich keine Probleme. Auch nicht mit iPad-Klassen oder interaktiven Whiteboards. Als vierfacher Grundschulvater weiß ich, dass sich die Grundschulen vielfach bemühen, den Kindern die Grundlagen beizubringen: Lesen, Schreiben, Rechnen, Mappe führen, Ordnung halten, Selbstorganisation. Das ist schon beim Schreiben und dem Hickhack zwischen Druckschrift, Schreibschrift und vereinfachter Ausgangsschrift eine Herausforderung, die man nach meiner Beobachtung nur ungenügend meistert, was weniger an den Lehrern als an den diffusen Vorgaben liegt. Leider bleibt für das Grundlagentraining nicht viel Zeit, weil schon die Grundschule die Kinder an Referate setzt und sie zu Hause im Internet irgendwelche Sachverhalte recherchieren sollen. Hier wird der zweite Schritt vor den ersten gesetzt, so dass die Kinder früher oder später ins Stolpern kommen. Die Grundschule soll eben die Grundlagen klären und den Kindern Grundfertigkeiten beibringen und sie darin trainieren. Mehr nicht. Da helfen auch keine neuen PCs in muffigen EDV-Räumen, zumal die Kinder zu Hause den Eltern längst das iPad ausgespannt haben und sich ungefiltert und schulpädagogisch unkontrolliert so etwas wie eine Medienkompetenz erworben haben.
Als ich in meiner Jugend mit dem Handballspielen anfing, galt die erste Hälfte des Trainings immer dem Grundlagentraining: Prellen, Werfen, Fangen. Immer und immer wieder. Und Krafttraining. Und Dehnen. Erst gegen Ende haben wir ein paar Minuten gespielt. Vorher bis zum Abwinken: Prellen, Werfen, Fangen. Denn ohne diese Grundlagen kann man auch nicht spielen.
Wer nun in unserer Zeit als Christ leben möchte, sollte auch ein paar Grundlagen immer wieder trainieren: Gottvertrauen einüben, Stille zulassen, mehrmals am Tag den Draht nach oben aktivieren, sich die Bibel vornehmen und endlich mal ein Evangelium lesen, sich an gelernte Texte des Glaubens erinnern, ein Lieblingskirchenlied summen und es zum Ohrwurm machen, ein persönliches Bibelwort (zum Beispiel den eigenen Taufspruch) raussuchen und auswendig lernen, Gemeinschaft mit anderen Christen suchen, mal wieder einen Gottesdienst besuchen (von mir aus da, wo einen keiner kennt), ein christliches Buch lesen oder einfach Gott bitten, dass er uns endlich mal wieder nahe kommt und wir seinen Segen erfahren. Das geht ganz ohne Geld und ist trotzdem nie umsonst.

Robert Kraus / www.pixelio.de

Beitrag von Pastor Frank Wesemann