Nachdem uns die Hitze, der Urlaub und diverse nachgeholten Feste und Feierlichkeiten die Sinne benebelt haben, dürfte uns im September die kühlere und klarere Luft so langsam zur Besinnung kommen lassen. Hoffentlich rauben uns nicht wieder halbgare Nachrichten den Nerv. Ich mag es nicht, wenn in der Zeitungsschlagzeile ein „vermutlich“ oder„vielleicht“ oder ein Fragezeichen steht. Nach Nachrichten soll man sein Leben nach richten, aber Ängste und Panik schürende Vermutungen und Andeutungen gehören nicht auf die Titelseite. Manche reden schon von Aufständen und Unruhen, über von Extremisten geschürten extremen Ängsten und verursachen so schon wieder einigen emotionalen Stress. Davon hatten wir in den letzten zweieinhalb Jahren wahrlich genug! Besser wäre es wohl, den Ball wieder flach zu halten, auf Ruhe und Besonnenheit zu setzen, der Vernunft etwas zuzutrauen. Ja, viele Menschen haben beim Thema Energieversorgung viele Fehler gemacht. Andere hätten andere Fehler gemacht. Hinterher ist selbst der Dümmste klüger. Was hilft also?
Vielleicht zuerst das Vertrauen auf die Kraft der Mehrheit in unserem Land, die seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges über Generationen aus Schutt und Asche Großes aufgebaut hat. Nennen wir es mal die deutschen Tugenden, die, wenn es sie noch gibt, tatsächlich immer noch kraftvoll positive Wirkungen entfalten könnten.
Dann vielleicht die Entdeckung, dass das Gemeinwohl höher zu schätzen ist als das Wohlergehen des einzelnen. Wenn jeder aufhört, nur an sich zu denken, haben alle etwas davon. Zwar erzählt schon die Bibel davon, dass das menschliche Herz böse ist von Anfang an. Aber sie berichtet auch von Heilung unseres angeborenen Herzfehlers und von einem neuen Herzen, das Gott uns schenken möchte.
Als dritte Maßnahme würde ich gesteigertes Gottvertrauen vorschlagen. Wenn ein Name unseres Gottes Immanuel lautet - das bedeutet „Gott ist mit uns“ -, dann wird er auch mit uns sein.Dann lässt er uns nicht allein. Was wir auch stemmen und ertragen müssen, was uns auch Sorgen und echt Angst macht: Gott geht mit und bleibt an unserer Seite. Immer. Bis zum Ende. Und darüber hinaus. Das schenkt Mut, der Wut gute Argumente, dem Hass Liebe und der Verzweiflung Hoffnung gegenüber zustellen. Im Namen von Jesus Christus, dem, der immer mit uns ist, unserem Immanuel.

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