Nachrichten Ansicht

News

06.06.2025 Kategorie: Angedacht

Geh aus, mein Herz

Ermutigung durch die Schöpfung

Ich liebe Klatschmohn. Ich könnte jeden Tag auf den Spaziergängen mit meinem Hund an jeder Feldkante anhalten und ein Foto schießen von diesen herrlichen, leuchtend roten Blumen. Ebenso liebe ich die wundervoll duftenden, fast schon kugelartigen großen rosa Blüten der Pfingstrosen, die gerade in meinem Garten aufgeblüht sind. Die leuchtenden Farben der Blumen, der frische Duft der Blüten – das fühlt sich an wie kleine Erholungsinseln im manchmal grauen und anstrengenden Alltag.

Der Alltag will einen manchmal erdrücken: Zu viele Termine, mancher Ärger, Missverständnisse, Zeitdruck, Krankheiten, Trauer, Angst oder Sorgen.

Und mitten hinein leuchtet eine Blüte und erinnert mich an dieses wundervolle Lied von Paul Gerhard: „Geh aus, mein Herz, und suche Freud
 in dieser lieben Sommerzeit
 an deines Gottes Gaben;
 schau an der schönen Gärten Zier
 und siehe, wie sie mir und dir
 sich ausgeschmücket haben.“ Paul Gerhard will uns mit diesem Lied auf die Suche schicken, draußen in der Natur die Güte und Größe Gottes zu entdecken. In der 8. Strophe singt er davon, wie all die Wunder der Natur auf Gott, den Schöpfer, verweisen und zum Lob des Schöpfers ermutigen: „Ich selber kann und mag nicht ruhn,
 des großen Gottes großes Tun erweckt mir alle Sinnen; ich singe mit, wenn alles singt, und 
lasse, was dem Höchsten klingt, aus meinem Herzen rinnen.“ Und so ermutigen mich die Blüten am Wegrand, trotz aller Sorgen dankbar zu sein und Gott Lieder zu singen. Sie erinnern mich daran, dass Jesus versprochen hat, bei mir zu sein, zu jeder Zeit, an schönen und an schweren Tagen, bis ans Ende der Welt. Und die Pfingstrose erinnern mich daran, dass Gott seit Pfingsten durch seinen Heiligen Geist in uns wohnt und uns tröstet und stärkt und neuen Mut schenkt. Und dann kann ich vielleicht auch zusammen mit Paul Gerhard die 14. Strophe singen: „Mach in mir deinem Geiste Raum,
 dass ich dir werd‘ ein guter Baum,
 und lass mich Wurzel treiben.
 Verleihe, dass zu deinem Ruhm
 ich deines Gartens schöne Blum
 und Pflanze möge bleiben.“ Amen.

Foto: Witt

Beitrag von Petra Wesemann