Die Großeltern kommen zu Besuch zum Mittagessen. Der sechsjährige Enkelsohn sagt zum Großvater: Opa, bald bin ich größer als du. Denn ich wachse, aber du schrumpfst schon.
Kindermund tut Wahrheit kund. So ist das im Leben: Die einen wachsen, die anderen schrumpfen. Bis knapp über 20 Jahren wachsen Teile unseres Körpers noch, danach hört das Wachstum auf, bis man dann irgendwann wieder anfängt zu schrumpfen.
Wir können auch geistlich wachsen. Wir können uns ein Plus an Glaube, Liebe und Hoffnung antrainieren und so Gott näher kommen.
Wir können geistlich wachsen, wenn wir dafür die passenden Rahmenbedingungen schaffen. Wenn ich eine Blume in den Garten pflanze, sie aber nicht gieße, wird sie eingehen. Wenn ich sie gieße, aber nicht hin und wieder dünge, dann hindere ich sie am Wachsen und Aufblühen. Und wenn ich sie gieße und dünge, sie aber im Keller stehen habe, wo die Sonne nicht hinkommt, kann sie auch nicht wachsen, sondern sie wird verkümmern. Das leuchtet alles ein.
Wie kann nun unser Glaube wachsen? Was sind die Rahmenbedingungen, damit unser Glaube wachsen kann? Zunächst sollte unser Glaube in unserem Leben verwurzelt sein und nicht darüber stehen. Unser Glaube sollte sich im Leben zeigen, sonst wäre es, biblisch gesprochen, ein toter Glaube. Glaube wächst in Gemeinschaft mit anderen Christen, die Freud und Leid miteinander teilen, die füreinander beten, die sich gegenseitig in Liebe korrigieren und begeistert motivieren. Glaube wächst, wenn ich darauf höre, was Gott mir in meiner Situation sagen will, indem ich mich auf einen Abschnitt aus der Bibel einlasse. Mein Glaube wächst, wenn ich mit anderen die Größe Gottes feiere und so Kraft bekomme, dem zu helfen, der heute meine Hilfe braucht.
Was Wasser, Dünger und Licht für die Pflanze ist, sind Bibel, Gemeinschaft und Gottesdienst für den Glauben. Damit der Glaube nicht nur wachsen, sondern auch einmal Frucht bringen kann. Selbst dann, wenn man körperlich schon längst wieder schrumpft.
