»Gott nahe zu sein, ist mein Glück.« So lautet das biblische Motto für dieses Jahr. Das schrieb kein Glückskerl, sondern einer, der sich diese Erkenntnis schwer erkämpft hat. Sein Name ist Asaf! Wir wissen nicht viel über ihn. Er muss um 1000 v. Chr. gelebt haben. König David hat ihn als Sänger und Musiker im Jerusalemer Heiligtum eingesetzt.
Asaf sieht Menschen, denen es ohne Gott extrem gut geht. Sie sind wohlhabend, einflussreich, die Menschen laufen ihnen nach – und das, obwohl sie Gott verachten. Sie sind gottlos glücklich. Dass es das gibt, haben also nicht erst die neuen Atheisten entdeckt. Nein, davon weiß schon die Bibel.
Man kann ohne Gott glücklich leben, man kann ohne Gott seine Kinder erziehen. Man kann ohne Gott leben, ohne Pech zu haben, man kann auch ohne Gott sterben und ohne Gott unter die Erde gebracht werden. Man kann sogar ganz ohne Gott Weihnachten feiern. Auch Gottlose sind glücklich, reich, schön, erfolgreich.
Asaf leidet sehr darunter. »Soll es denn umsonst sein«, fragt er mit verbittertem Blick auf die gottlos Glücklichen, »dass ich mein Herz rein hielt und meine Hände in Unschuld wasche?« Mit anderen Worten: Was bringt es mir, an Gott zu glauben, wenn ich auch ohne ihn glücklich sein kann?
Was habe ich davon, zu beten, in die Kirche zu rennen, mich zu engagieren, Geld und Zeit zu investieren, mein Leben an der Bibel auszurichten und Gott zu vertrauen, wenn das für mein Lebensglück überhaupt nicht nötig ist? Was bringt mir das dann?
Diese Fragen kommen. Aber wer so fragt, setzt sein Gottvertrauen auf´s Spiel. Der macht Gott zum Handelspartner: Ich vertraue Gott, wenn er dafür sorgt, dass meine Beziehung hält, ich einen guten Job bekomme, meine Kinder geraten, der Urlaub schön wird, ich im Alter fit bleibe und, und, und.
Wenn wir so denken, dann machen wir den Allmächtigen zum Weihnachtsmann, zum reinen Wunscherfüller, zu Aladin in der Wunderlampe, zur guten Fee, die uns unsere dreißigtausend Wünsche erfüllen soll – oder zu einem Verkäufer, der uns für unser Glaubensgeld Glückswaren rauszurücken hat.
Ob und wie Asaf noch die Kurve kriegt und man doch mit Gott glücklich leben kann, lesen wir in kürze.

Silke Bogorinski / www.pixelio.de