Christsein ist kein Himmelfahrtskommando, weil Jesus uns nach seinem Abschied nicht allein lässt, sondern den Heiligen Geist zu uns schickt. Schon im Alten Testament war das besonderen Menschen für besondere Aufgaben angekündigt worden. Und nun wird es nach hunderten von Jahren wahr: Gott sendet seinen Heiligen Geist auf und in alle Menschen, damit sie Christus bezeugen. Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, sagt Jesus. Das ist Dynamik, Kraft, Stärke, Power, Macht. Wir werden keinen Zuwachs an Wissen bekommen, aber einen Zuwachs an Kraft. Kraft von außen, nicht von innen. Kraft des Heiligen Geistes. Dynamisch, alles Bisherige sprengend. Und wir werden seine Zeugen sein. Wir müssen es nicht werden. Wir sollen es nicht werden. Wir werden es einfach sein. Wir werden gar nicht anders können.
In Jerusalem sollte es beginnen; dann in Judäa und Samarien und dann bis an das Ende der Erde. Jerusalem wird beim Geburtstag der Kirche zum Epizentrum der Liebe Gottes, und wie bei einem Tsunami breiten sich von dort aus die Wellen aus einmal um den ganzen Erdball. Aber hierbei kommt niemand ums Leben, sondern jeder kommt zum Leben, der sich diesem Zeugnis von der Liebe Gottes öffnet und ein neues Leben beginnt. Der wird angesteckt von der Kraft des Heiligen Geistes und dann selbst zum Zeugen für Jesus.
Das Evangelium läuft rund um den Erdball und spricht Menschen auf allen Kontinenten an.
Sie fangen an, Jesus zu vertrauen, verändern ihr Leben, folgen ihm nach und verändern so das Gesicht der Erde. Jesus wirkt durch den Geist in uns, verändert uns, macht uns umgänglicher, nicht angepasster, und hilft uns, ihm nachzufolgen, also unser Christsein treu und konsequent im Alltag zu leben.
Wir müssen nicht Jahrhunderte auf den Heiligen Geist warten. Wir müssen auch nach der Himmelfahrt von Jesus keine 10 Tage warten, bis mal wieder Pfingsten ist. Wir haben den Heiligen Geist jetzt schon. Er wohnt in uns, schreibt Paulus einmal. Für die meisten ist er ein ruhiger Untermieter. Sie merken gar nicht, dass er da ist. Oder sie bremsen ihn, wo sie können. Wenn wir ihn aber lassen, ranlassen an unser Leben, ranlassen an verborgene Schuld, ranlassen an unsere traurigen Stellen, an unsere Verletzungen, dann kann er vergeben, trösten und heilen. Er ist wie mein persönlicher Lebensbegleiter, mein Coach und Trainer, der mir hilft, mein Leben zu leben. Er ist und bleibt da, auch wenn Jesus in den Himmel fährt und zurückkehrt zu seinem Vater, wo er hingehört. Er ist und bleibt da und hilft mir zum Glauben und Vertrauen, zum Durchhalten und Aufleben!

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