Welch ein Glück, wenn der Wendeburger pünktlich am Erscheinungsfreitag in der Zeitungsrolle liegt! Selbst wenn der Freitag ein 13. ist. Obwohl das Mutterland der Reformation unser Vaterland ist und dieses mitten im aufgeklärten christlichen Abendland liegt, bekommen manche am Morgen Muffensausen. Weil es ausgerechnet der Freitag ist, der die 13 trägt. Vor diesem Tag haben Betroffene eine Phobie entwickelt mit dem unaussprechlichen schönen Namen Paraskavedekatriaphobie. Für Menschen, die darunter leiden, ist es unvorstellbar, am Freitag, den 13. einen wichtigen Termin zu haben, eine Reise zu beginnen oder überhaupt das angstkalte Bett zu verlassen. Die Paraskavedekatriaphobie, unter der hoffentlich wenige Leser des Wendeburgers leiden, ist eine Spielart der Triskaidekaphobie. Sie bezeichnet die abergläubische Angst vor der Zahl 13. So fehlt in manchen Hochhäusern die 13. Etage oder bei Schiffen das 13. Deck. In Hotels sucht man vergeblich das Zimmer 13, im Flugzeug die Reihe 13, bei der Formel 1 den Rennwagen mit der Nummer 13 und bei alten ICE den Waggon mit der Nummer 13. Dass sich Arbeitnehmer darüber erleichtert freuten, als man ihnen das 13. Monatsgehalt strich, ist aber nicht überliefert. An einem Freitag, den 13. passieren entweder mehr Schadensfälle, weil die Menschen so nervös sind, oder weniger, weil sie extrem vorsichtig agieren (kommt auf die Statistik an, die man dazu befragt). Die Herkunft dieser Ängste ist unklar. Da ist uns die 12 sympathischer. Tag und Nacht haben je 12 Stunden, selbst wenn es währenddessen auch mal 13 schlagen kann. Das Jahr hat 12 Monate, das Volk Israel hatte 12 Stämme, das neue, himmlische Jerusalem hat 12 Tore, Jesus blieb als 12jähriger im Tempel und heilte als Erwachsener eine 12jährige vor dem Tod, er berief 12 Jünger, was dann mit ihm eingerechnet allerdings13 Personen zum Abendmahl machte. Die 13. Person war demnach Judas Iskariot, der Jesus später verriet. Ob die Angst vor dem 13. nun allerdings tatsächlich daher kommt, scheint unwahrscheinlich. Denn eigentlich geht es beim Abendmahl nicht um Aberglaube, sondern um Glaube, nicht um Angst, sondern um Hoffnung, nicht um Enge, sondern um Freiheit, nicht um Zittern, sondern um Trost. Jesus gibt sich uns ganz hin, vergibt uns ganz und gar, lässt uns sehen und schmecken, fühlen und begreifen, wie freundlich er ist. Und er lädt uns herzlich ein, mit ihm gemeinsam unseren Alltag zu leben. An normalen Tagen genauso wie an einem Freitag, den 13. Wer diese Einladung annimmt, der hat echt Glück!

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