Sollte dieser Sommer nicht extrem heiß und trocken werden? Während manche aufgeregten Wetterfrösche, die man meinetwegen gern an den nächstbesten Storch verfüttern könnte, im April und Mai medienwirksam vor unzähligen Hitzetoten und verheerender Dürre warnten, kann man inzwischen nüchtern feststellen, dass dieser Sommer eher gewöhnlich war. Ja, es gab diesen einen extremen Hitzetag. Schon Tage vorher wurde gewarnt und gemahnt, als ob es wirklich nichts Wichtigeres gäbe. Auch ich hatte etwas Sorge, da zur brütenden Mittagshitze eine Trauerfeier angesetzt war. Aber ohne Jacket und Jäckchen haben es doch alle Besucher gut überstanden. Schön fand ich einen Bericht über Touristen in Barcelona, die sich im Schatten vor der brütenden Hitze in Deckung brachten. Was haben die denn zu der Zeit dort anderes erwartet? Dann gab es die Dauerregenwarnung für den Nordosten. Regenmengen so mächtig wie bei der Flutkatastrophe im Ahrtal, wurde orakelt, aber in den Auswirkungen nicht so schlimm, weil es bekanntlich in Nordosten flacher ist. Ach wirklich? Bei solchen Meldungen darf man sich zu Recht fragen: Wir groß ist eigentlich die allgemeine Blödigkeit geworden? Gerade kam hier ein Schauer runter. Es war so richtig am Pladdern. Gut für die Natur, schlecht für das Freibad.
So extrem normal wie das Wetter verläuft auch unser Leben. Sonnen- und Regenzeiten, kalte und warme Tage, stürmische und ruhige Phasen wechseln sich ab. Auch im Leben lässt sich nicht alles vorhersagen. Wie auch, wenn jeder Tag unser letzter sein könnte? Die Kunst liegt – wie beim miesen Wetter – darin, sich von schlechten Zeiten nicht nerven zu lassen. Es kommen auch wieder bessere Tage. Ganz sicher! Dankbarkeit lässt sich in guten Zeiten antrainieren, damit wir sie in schlechten Zeiten nicht vergessen. Und Dankbarkeit – das weiß inzwischen wirklich jeder – ist der Schlüssel zu einem erfüllten und glücklichen Leben. Das wusste schon König David aus dem alten Israel, als er aufforderte: „Lobe den HERRN, meine Seele, und was in mir ist, seinen heiligen Namen! Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!“ Auch wenn wir Extremwetter und schwierige Zeiten nicht besonders mögen, dürfen wir immer Gott vertrauen, der das Wetter und unser Leben jederzeit in seiner Hand hält.

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