Was wäre eigentlich, wenn Jesus nicht von den Toten auferstanden wäre? Wenn er tatsächlich in seinem Grab verwest oder sein Leichnam gestohlen worden wäre?
Ist es wirklich egal, ob Jesus tatsächlich auferstanden ist, Hauptsache, seine Botschaft, seine Sache lebt weiter?
Paulus spielt diese Frage einmal durch: Was wäre, wenn man das Fundament, wenn man die Auferstehung Jesu Christi von den Toten wegnähme und unter den Tisch fallen ließe?
Was würde dann aus den anderen Teilen des Glaubens? Blieben von Ostern dann wirklich nur noch die bunten Eier und die lila Schmunzelhasen übrig? Wäre Ostern noch das Fest des Lebens ohne den Lebendigen?
Dazu heute zwei Behauptungen (und nächstes Mal mehr davon): Wenn Jesus im Grab vermodert wäre, dann ist 1. jede Predigt leeres Geschwätz.
Dann könnte man in der Predigt genauso gut aus der Bildzeitung oder aus Rosamunde Pilcher vorlesen. Aber Predigt ist kein Lektürekurs. Predigt ist keine Vorlesung. Predigt ist keine Abhandlung und keine politische Rede. Predigt ist Verkündigung des Wortes Gottes, ja sie ist sogar Wort Gottes, weil Gott durch sie Menschen anspricht, ihre Schuld aufdeckt, sie ihnen vergibt und ihnen ein neues Leben ermöglicht. Predigt geschieht in der Macht des auferstandenen Jesus Christus, oder sie geschieht gar nicht.
Wenn Jesus im Grab vermodert wäre, dann wäre 2. unser Glaube leer und vergeblich. Nehmen wir nur mal das bekannte Lied, das fast immer bei Trauerfeiern gesungen wird: So nimm denn meine Hände. Das wäre doch Unsinn, wenn da niemand ist, der meine Hände nehmen könnte. Oder wenn wir beten mit Psalm 23: Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, denn du bist bei mir. Wer ist dieses Du, wenn da im finsteren Tal nicht Jesus für uns da ist, der uns an die Hand nimmt und uns durch das dunkle Tal hindurch hinein ins Leben führt? Wie kann man anders an Jesus glauben als an den, der die Macht des Todes zerbrochen hat? Ist sein Leichnam noch da, dann ist alles weg. Ostern heißt auch: Fortsetzung folgt!

Dieter Schütz / www.pixelio.de