Nachrichten Ansicht

News

22.11.2025 Kategorie: Angedacht

Leben nach der Geburt?

Ich lebe, und du sollst auch leben!

Wir sehen uns im Konfirmandenunterricht immer einen Kurzfilm an. Darin wird humorvoll gezeigt, wie sich ein ungeborenes Zwillingspaar im Bauch der Mutter über eine wichtige Frage unterhält: Die Frage, ob es ein Leben nach der Geburt gibt. Der eine von den beiden ist skeptisch. Er glaubt nicht an ein Leben nach der Geburt. Es seien schon so viele aus dem Leib der Mutter herausgegangen, und niemand sei je zurückgekommen. Nahrung gäbe es durch die Nabelschnur und die Geborgenheit durch das Fruchtwasser.

Der andere Zwilling dagegen glaubt an ein Leben nach der Geburt. Er spricht von der Mutter, die ihn liebt, von Wärme und Geborgenheit. Und die anstrengenden neun Monate im Mutterleib seien doch umsonst, wenn es nicht doch ein Leben nach der Geburt gäbe.

Man mag die beiden Kleinen im Bauch der Mutter belächeln. Man möchte sie beruhigen und ihnen zurufen: "Hey Jungs, natürlich gibt es ein Leben nach der Geburt. Es stimmt, es ist ganz sicher. Ihr müsst nicht zweifeln und euch erst recht nicht darüber streiten. Macht euch keine Sorgen. Das Beste, das Leben nach der Geburt, kommt doch erst noch."

Und wenn wir jetzt fragen, ob es ein Leben nach dem Tod gibt: Was könnte man uns antworten? Wir alle wissen nicht, wann der Tod kommt. Und wie. Wir wissen auch nicht, was danach kommt. Kommt nichts oder doch ein ewiges Leben in Liebe und Geborgenheit? Vielleicht sehen und hören uns jetzt unsere Verstorbenen, an die wir in Liebe denken, und wollen uns zurufen: "Hey Leute, natürlich gibt es ein Leben nach dem Tod. Es stimmt, es ist ganz sicher. Ihr müsst nicht zweifeln und euch erst recht nicht darüber streiten. Macht euch keine Sorgen. Das Beste, das Leben nach dem Tod, kommt doch erst noch."

Bisher ist keiner von den Toten zurückgekommen und hat uns gesagt, wie es dann sein wird.

Keiner, bloß einer, Jesus, der auferstanden ist von den Toten. Er weiß es. Und er sagt: Ich lebe, und du sollst auch leben!

So gehen wir in diesen Toten- oder besser Ewigkeitssonntag: Traurig, aber getröstet. Erschüttert und gleichzeitig gefestigt. Verletzt, aber auf dem Weg der Heilung. Mit einem weinenden Auge vor Trauer und einem lachenden voller Liebe und Dankbarkeit. Voller Trauer und Schmerz, aber gleichzeitig voller Hoffnung und Zuversicht. Denn das Beste und Schönste kommt noch und wird ewig bleiben. Genau wie wir, wenn wir Jesus in allem vertrauen, der zu uns und unseren Verstorbenen, unseren Ehemännern und Ehefrauen,

Müttern und Vätern, Töchtern und Söhnen, Schwestern und Brüdern, Freundinnen und Freunden, dieses eine sagt: Ich lebe, und du sollst auch leben!

Foto: Victoria / www.pixabay.com

Beitrag von Frank Wesemann