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19.03.2014 Kategorie: Angedacht

Was Fasten ist

Leben in Jesu Namen verändern

In diesen Wochen vor Ostern verzichten viele Menschen auf manche Annehmlichkeiten des Alltags wie Schokolade, Kaffee, Alkohol und anderes. Manche verzichten sogar auf Smartphone und Facebook. Würde die Bibel das ein Fasten nennen? Beim Propheten Jesaja lesen wir im Kapitel 58, was Gott dazu sagt: "Das aber ist ein Fasten, an dem ich Gefallen habe: Lass los, die du mit Unrecht gebunden hast, lass ledig, auf die du das Joch gelegt hast! Gib frei, die du bedrückst, reiß jedes Joch weg! Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!" Das sind im Grunde bis heute die drei Aufgaben der Diakonie: Versorgung mit Nahrung, Unterkunft und Kleidung. Praktische Nächstenliebe also, Fürsorge für die Bedürftigen, Kampf gegen Armut, Unterdrückung und Ungerechtigkeit. Nur mal kurz die Welt retten: Das ist nicht gefordert. Wohl aber dies: Dass ich die Menschen freigebe, die ich an mich oder bestimmte Verhaltensweisen gebunden und damit unfrei gemacht habe; dass ich an dem Hungrigen nicht vorbei gehe, sondern ihnen mein Brötchen in die Hand drücke; dass ich dem Obdachlosen einen Schlafplatz gebe; dass ich einen, der keine Kleidung hat, ankleide. Unsere Garage platzte bei der letzten Kleidersammlung aus allen Nähten. Eine ganze Garage voller Überfluss. Alles Sachen, die noch einen guten Zweck erfüllen können, die die Nackten kleiden und den Hungernden Essen geben können, die dafür sorgen, dass vielleicht irgendwo auf der Welt ein Brunnen gebohrt wird, damit man nicht stundenlang einen Kanister voll Wasser auf der Schulter oder auf dem Kopf durch die Steppe tragen muss. Aber ist das hier gemeint? Möchte Gott, dass wir unsere Nächstenliebe an Stiftungen und Firmen und Vereine delegieren? Möchte er, dass wir unsere Barmherzigkeit an Kleidersäcken und Spendenquittungen abzählen? Möchte er nicht da vielmehr auch unser Herz? Dass wir den Nächsten wirklich lieben und nicht die Firma, die sich um den Nächsten kümmert? Bei der Bank bekommt man für sein Geld nicht mehr viel. Aber wenn man es zum Beispiel in ein Patenkind investiert, verändert man das Leben eines Menschen zum Guten. Das Kinderhilfswerk Compassion leistet da gute Dienste. Sie verändern das Leben der Kinder in Jesu Namen. Nur mal kurz die Welt retten? Nein, aber vielleicht das Leben eines Kindes – oder des Menschen, den uns Gott jetzt ans Herz legt. Das wäre wohl ein Fasten, das Gott gefällt.

Helene Souza / www.pixelio.de

Beitrag von Pastor Frank Wesemann