Heute ist Frühlingsanfang. Und Redaktionsschluss für die Rundschau. Wenn Sie diese Zeilen lesen, ist eine gute Woche vergangen. Ist der Frühling jetzt da? Heute am Frühlingsanfang ist er jedenfalls nicht da. Wir haben 0,4 Grad Celsius. Immerhin Plus 0,4 Grad. In den nächsten Tagen soll es wieder kälter werden. Aber zu Ostern wird es dann endlich wieder wärmer und sonniger. So vermuten es zumindest die Wetterfrösche.
Frühlingswetter gehört zu Ostern wie Schnee zu Weihnachten. Viele wünschen sich das so, aber eintreffen tut es selten. Gerade nach diesem trübsten aller vergangenen Winter sehnen wir uns nach Sonne, nach Licht und Leben. Die Natur soll endlich wieder erwachen, der hoffnungsvolle Morgengesang der Vögel nicht länger ungehört verhallen und das bunte Blütenmeer das tote Grau durchbrechen. Wir warten auf diese Wiederkehr des Lebens, auf den Anbruch der Ewigkeit in der Zeit, auf bessere Stimmung und ansteckende Fröhlichkeit. Wir warten auf mehr Leben, obwohl wir gar nicht tot waren.
Ob man damals in Israel daran dachte, als man Jesus Anfang April des Jahres 30 n.Chr. verriet, gefangen nahm, verließ, verhörte, verleugnete, verschmähte, lästerte, folterte, kreuzigte, hinrichtete, umbrachte und in das Grab legte? Dachte man daran, dass mit dem frischen Frühlingsleben auch das echte neue Leben begann, als sich die Nachricht von dem leeren Grab herumsprach? Hatten die Leute damals kapiert, dass Krippe und Kreuz Jesu keine Katastrophe, sondern der knorrige Knackpunkt ihres und jedes menschlichen Lebens sein würde? Dass es echtes Leben nicht an Krippe und Kreuz vorbei, sondern nur damit und daraus geben kann?
Ostern kann man farbenfroh und frühlingsfröhlich feiern. Man kann Eier bunt färben und Schmunzelhasen vernaschen. Man kann sich in die Garten- und Feldarbeit stürzen und den Küken beim Schlüpfen zusehen. Aber richtig Ostern wird es erst dann, wenn einer begreift, dass der Tod keine bleibende, bindende Macht mehr hat, sondern Jesus das wahre und wirkliche, von Gott uns zugedachte Leben eröffnet hat. Das Kreuz und das Grab sind leer, aber der Himmel steht uns jetzt schon offen. Wir können vergeben, weil uns vergeben ist. Wir können Frieden stiften, weil wir Frieden mit Gott haben. Wir können versöhnen, weil Gott uns mit sich versöhnt hat. Wir können den Frühling leben, auch wenn bald wieder Herbst und Winter kommen. Heute ist Frühlingsanfang, aber Ostern fängt das neue Leben an, das nie endet. Wer dieses Osterfest feiern möchte, muss den Tod nicht mehr fürchten.
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22.03.2013
Kategorie: Angedacht