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29.04.2021 Kategorie: Angedacht

Eis(h)eilige

Brennen für Jesus

Dieser April war wohl einer der kältesten. Das gilt nicht nur für die gemessene Temperatur, sondern auch für das gesellschaftliche Miteinander. Selbst bei den Bayern hängt der Segen schief: Flick will weg, was gelten schon Verträge? In der Politik konnte man einen beachtlichen Hahnenkampf beobachten, Euro-Ursula musste sich wegen zweier Platzhirsche mit dem Sofaplatz begnügen und Spahn und Scheuer spannen unseren Geduldsfaden bis zum Reißen. Die Bundesnotbremse versteht man nur mit Beipackzettel und alle wollen raus: Nicht nur in (Bier-)Garten und an den Strand, sondern raus aus der Pandemie. Aber statt sich gegenseitig geduldig zu motivieren und Beifall zu spenden, verteilt man Klatschen an alle, die eine andere Meinung haben als man selbst. Wenn ich mich deprimieren möchte, lese ich Facebook-Kommentare. Da hat manche Blödigkeit Langeweile und tobt sich aus. Herzenswärme, Verständnis, Toleranz, Wertschätzung, Sachlichkeit: Was ist das schon in der heutigen Diskussionskultur?

Nach dem kühlen April folgt nun hoffentlich der wonnigere Mai mit mehr Wärme draußen wie drinnen. Mit Glück haben es die Eisheiligen eilig, so dass die kalte Sophie schnell wieder weg ist. Kaltlufteinbrüche hatten wir im letzten Jahr genug, äußerlich wie innerlich. Nun brauchen wir Wärme, die nicht nur am Thermometer abzulesen ist.

Als Jesus seine Jünger am Himmelfahrtstag verlassen hatte, waren die nur zehn Tage von allen guten Geistern verlassen. Denn am Pfingsttag machte es nicht ZOOM, sondern BOOM: Mit einem himmlischen Feuerwerk startet der Geburtstag der Kirche, der Heilige Geist kommt mit Feuer und Wind über die Jesus-Freunde und verändert sie. Ihre Herzen werden warm, sie brennen für Jesus (das taten manche später wortwörtlich!) und sie erzählen von seinen Wundern. Oder moderner gesagt: Sie erklären den Leuten die Relevanz des Glaubens für ihren Alltag. So vertreiben sie die Kälte, machen Hoffnung, verteilen Wärme, laden zum Glauben ein und begleiten Menschen in ihrem Alltag. Sie taugen auch an kühlen Tagen immer noch als wärmendes Vorbild.

Foto: ArtTower / www.pixabay.com

Beitrag von Frank Wesemann