Unser Pfarrbüro bekommt einen neuen Fußboden. Unter dem alten wohnten possierliche Nager, die miefige Mäusegerüche und raschelnde Geräusche von sich gaben. Also wurde das schlechte Wetter der ersten Urlaubstage zum Ausräumen des Büros genutzt. Irgendwann war der Stahlschrank dran mit den vielen Ordnern und schweren Kirchenbüchern. Ich räumte alles auf meinen Transportwagen und kippte dann den Schrank auf zwei Möbelroller, was gar nicht so einfach war, wie es sich anhört. Dabei schepperten die jetzt losen Regalböden sowie die Bodenhalter im Schrank eindrucksvoll hin und her. Nachdem ich die Türschwelle und andere Widrigkeiten überstanden hatte, stand auch der Schrank am neuen Ort. Also ging es wieder an´s Einräumen. Der Abstand der Regalbodenhalter musste natürlich neu ausgezählt werden, und jeder Boden, der seinen Platz gefunden habe, wurde auch gleich wieder mit Ordnern bestückt. Nur der letzte nicht, denn bei dem fehlten zwei Bodenhalter. Sie konnten ja nur irgendwo im Schrank sein. Ich sah, dass am Rand des untersten Bodens Lücken waren, in die die beiden Halter wohl gerutscht sein dürften. Was tun? Zum Ausräumen des Schrankes hatte ich – gepflegt ausgedrückt – keinerlei Lust. In schweißgebadeter Verzweiflung bekam ich einen Einfall geschenkt. Die Halter waren ja aus Metall, also müssten sie auch magnetisch sein. Als himmlischer Geistesblitz fiel mir eine schmale Holzleiste ein, an deren Ende ich einen kleinen, aber starken Magneten geklebt hatte. Im Konfirmandenunterricht erkläre ich damit immer die Wirkung des Heiligen Geistes, wenn ich damit über eine Schale mit Sand gleite, in den kleine Nägel gefallen waren. Der Magnet zieht die Nägel aus dem Sand und sammelt sie, so wie der Heilige Geist die Kinder Gottes zu einer großen Familie zusammensammelt. Dieser Heiliggeistmagnet fiel mir ein, und mit seiner Hilfe gelang es ohne Mühe, die beiden Halter zu bergen. Erleichtert konnte ich den Regalboden einlegen und bestücken und zufrieden die Schranktüren schließen. Auch wenn mein Problem eigentlich recht überschaubar war, bin ich mir sicher, dass Gott mir diesen Geistesblitz geschenkt hat. Bevor ich den Schrank noch einmal ausräumen und hin und her wuchten musste, zeigte er mir einen leichteren Weg. Dafür war ich an dem Abend sehr dankbar. Wenn Gott schon im Kleinen solche Geistesblitze schickt, sollten wir sie auch für unsere großen Probleme täglich erbitten. Und uns danach hoffentlich überraschen lassen, welche göttlichen Einfälle bei uns einfallen und unser Leben leichter machen.

Albrecht E. Arnold / www.pixelio.de