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07.07.2022 Kategorie: Angedacht

Kirchenfunkstörung

Durchgebrannt?

Wenn ich sonntagmorgens im Bad vor dem Waschbecken stehe, höre ich meistens Radio FFN. Denn dann kommt die Kirche aus dem Radio. In der Sendung vom 1. Mai stellte die Redakteurin die spannende Frage: Was hat Jesus eigentlich an den 40 Tagen zwischen seiner Auferstehung von den Toten und seiner Himmelfahrt gemacht? Ich freute mich und dachte: Endlich mal ein gutes Thema! Die Antwort war allerdings haarsträubend: Manche meinen, Jesus sei nach seiner Wiederbelebung mit seiner Frau durchgebrannt und habe sich irgendwo in Indien niedergelassen, wo sich seine Spuren verlieren. Ich wartete auf die Ergänzung, dass das totaler Humbug ist. Stattdessen kam Musik, und mir stand vor Staunen der Mund offen. Da muss es sich offensichtlich um eine Kirchenfunkstörung gehandelt haben. Wenn ausgerechnet der Kirchenfunk das christliche Zentralereignis der Auferstehung Jesu anzweifelt und ins Lächerliche zieht, ist das mehr als nur bedauerlich. Die richtige Antwort auf die Frage, was Jesus nach seiner Auferstehung gemacht hat, lautet: Er hatte 40 Tage Gemeinschaft mit seinen Jüngern, hat mit ihnen gegessen und getrunken, erklärte ihnen noch einmal seine und ihre Mission und bereitete sie auf seinen Abschied Richtung Himmel und auf die Ankunft des Heiligen Geistes zu Pfingsten vor. Durchgebrannt wie die Sicherungen in der Kirchenredaktion ist er jedenfalls nicht.

Foto: Turmfalke / www.pixabay.com

Beitrag von Frank Wesemann