Nachrichten Ansicht

News

08.04.2020 Kategorie: Pfarrverband, Duttenstedt-Essinghausen-Meerdorf

Was hat ein Hahn mit Ostern zu tun?

Von Petrus und dem Hahn

Zu Ostern wimmelt es neben den Eiern nur so von Hasen und Küken als Dekoration oder aus Schokolade. Aber was hat eigentlich ein Hahn mit Ostern zu tun?

Der kommt – im Gegensatz zu den Küken und Osterhasen – sogar in der biblischen Geschichte von Ostern vor.

In der Bibel wird davon berichtet, dass Jesus Christus am letzten Abend vor seinem Tod noch einmal mit seinen besten Freunden zusammengesessen und gegessen hat. Alle waren aufgeregt. Alle wollten wissen, wie es denn jetzt weitergeht. Und Jesus hat versucht, ihnen zu erklären, was passieren wird.

Nach dem Essen wollte Jesus mit seinen Freunden zusammen in einen Park gehen und dort beten. Auf dem Weg drängten die Freunde sich immer noch um ihn herum und stellten tausend Fragen. Und da sagte Jesus zu ihnen: „Ich weiß, dass ihr alle mich verlassen werden. Ihr habt Angst. Und am Ende stehe ich ganz alleine da.“ Das war doch unerhört! Wie konnte Jesus so etwas behaupten? Wer lässt dein seinen Freund im Stich, wenn es ihm schlecht geht? Petrus sprach aus, was die anderen nur dachten: „Nein, Jesus, ganz bestimmt nicht. Niemals lasse ich dich allein. Egal was kommt!“ Aber Jesus sah Petrus nur traurig an: „Ich weiß, dass du mein Freund bist. Aber sogar du wirst weglaufen. Ich sage dir, bevor der Hahn morgen früh auch nur zweimal gekräht hast, wirst du dreimal behaupten, mich nicht zu kennen.“

Und tatsächlich. So war es. Als Jesus gefangen genommen wurde und zum Verhör vor die wichtigsten Leute gebracht wurde, schlich sich Petrus noch ganz mutig hinterher. Aber im Vorhof, am Lagerfeuer, da wurde er dreimal auf Jesus angesprochen: „Hey, du, gehörst du nicht auch zu diesen Jesusleuten?“ – und dreimal behauptete er: „Was, ich? Nee, den kenne ich gar nicht.“ Tja, und dann hörte er plötzlich den Hahn krähen. Und plötzlich erinnerte er sich – das hatte Jesus gesagt. Und dann weinte er.

Eine traurige Geschichte. Wie gerne wären wir manchmal mutiger. Wie gerne würden wir immer zu unseren Freunden halten. Aber manchmal machen wir Fehler, manchmal verletzen wir andere. Ist dann alles aus?

Nein! Denn die Geschichte von Petrus endet nicht mit seinem Versagen. Etwas später wird in der Bibel berichtet, dass Jesus nach seiner Auferstehung noch einmal zu Petrus kommt. Er verzeiht ihm und versichert ihm: Du bist immer noch mein Freund! Und du wirst es auch bleiben. Ich habe dich lieb. Geh und erzähl den Menschen von mir, damit sie mich auch kennenlernen.

Aus dem Kindergarten gibt es hier einen Vorschlag, wie ihr ein Huhn basteln könnt. Und wenn ihr noch einen Kamm aus roter Pappe ausschneidet und oben auf den Kopf klebt und vielleicht ein paar bunte Federn an den Schwanz, wird aus dem Huhn ein Hahn. Viel Spaß damit.

Foto: Petra Wesemann

Beitrag von Pfarrerin Petra Wesemann