Damals zur Zeit Jesu sagte man: Wer nichts wird, wird Hirt! Hirten waren damals die großen gesellschaftlichen Verlierer, aber Weihnachten werden sie zu glücklichen Gewinnern. Von den Hirten lernen, heißt also Siegen lernen. Lernen wir von ihnen neu das Sehen.
Was sahen denn die Hirten? Sie sahen zunächst die himmlische Lasershow mit einem göttlichen Glanz, dass ihnen Sehen und Hören verging. Aber sie sahen und hörten dabei genau hin. Sie sahen den Engel, hörten, was er ihnen sagte von der besten Nachricht der Welt; sie sahen die himmlischen Heerscharen, und hörten, wie sie als himmlische Lobpreisband Gott feierten. Sie sahen eine Show, die wir alle gern gesehen hätten. Da kommt keine Wetten, dass - Show ran. Da kommt kein Silvesterfeuerwerk am Brandenburger Tor ran. Das war ein einmaliges, unvergleichliches Event, bei dem ich gern dabei gewesen wäre. War ich aber nicht. Aber die Hirten. Sie waren zur rechten Zeit am rechten Ort. Dazu konnten sie nichts. Das hat Gott ihnen geschenkt.
Vielleicht schenkt Gott uns auch Momente, in denen der Himmel die Erde berührt.
Vielleicht macht er das sogar häufiger mal, ohne dass wir das merken. Und vielleicht merken wir es nicht, weil wir das Sehen und das Hören verlernt haben. Lernen wir es neu. Lernen wir von den Hirten das Sehen. Damit wir wieder mitbekommen, wo sich in unserem Leben und unserem Alltag Himmel und Erde berühren. Jetzt zu Weihnachten und dann auch im neuen Jahr des Herrn 2013!
Und dann sehen die Hirten ein paar Stunden später ein zweites Mal. Diesmal geht ihr Blick nicht rauf zum Himmel, sondern runter auf die Erde. Da unten liegt er, der kleine Jesus, in Windeln gewickelt, in einer Futterkrippe. Guck hin! So klein und süß. Niedlich, der Kleine. Und die harten Hirten schmelzen dahin.
Das lässt auch uns nicht kalt. Wir schauen zum Kind. So ähnlich sahen wir auch mal aus. So klein waren wir auch mal. Dass Gott sich so klein macht. Dass er wirklich gekommen ist, um bei uns zu sein. Dass er wirklich lebt und erlebbar ist, dass er in uns lebt und wir mit ihm. Gott gibt seiner ganzen Liebe Hand und Fuß und ein Gesicht, in diesem Kind in der Krippe. Und wenn wir genau hinsehen, berührt uns das tiefer als alles andere. Gott kommt zur Welt. Für mich und dich. Für alle.
Sehen wir hin, und lassen wir uns von ihm ein Lächeln auf unser Gesicht zaubern. Denn von den Hirten lernen, heißt Siegen lernen!
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23.12.2012
Kategorie: Angedacht