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02.06.2014 Kategorie: Angedacht

Pfingsten?

Aus Sicht von Günther, dem Treckerfahrer

Falls Sie sich auch nicht sicher sind, was eigentlich an Pfingsten gefeiert wird, sind Sie in guter Gesellschaft. Mehr als die Hälfte der Deutschen weiß mit dem Fest nichts anzufangen. Deshalb möchte ich Sie einfach einmal einladen: Besuchen Sie einen Pfingstgottesdienst, und ich bin mir sicher, dass Sie danach schlauer sind als vorher. Bis dahin reicht Ihnen vielleicht die Erklärung eines der schlauesten Alltagsanalytiker unserer Tage: Dietmar Wischmeyer alias Günther, der Treckerfahrer, der allmorgendlich im Radio seine Weisheiten verbreitet. Das permanente Augenzwinkern müssen Sie allerdings mitlesen. Ansonsten wünsche ich Ihnen ein frohes und gesegnetes Pfingstfest und übernehme für die jetzt folgende, im Originalton gehaltene Erklärung des Pfingstfestes von meinem Lieblingstreckerfahrer keinerlei Verantwortung: Moin, und wenn noch weitere 2000 Jahre lang Pfingsten gefeiert wird, kann sich kein Schwein merken, um was es da eigentlich geht. Wenn man mal so in die Runde fragt, sagen wir mal Postboten oder Hermesboten oder wer sonst so bei einem auf´n Hof kommt jeden Tag: Mit Pfingsten kann keiner was tun. Offiziell wird da ja die Ausgießung des Heiligen Geistes gefeiert. Aha. Sind wir auch nicht schlauer. Ausgießen ist erst mal, find ich, kein Grund zum Feiern. Es sei denn, es handelt sich um Gülle, die man sonst nicht los wird. Und der Heilige Geist ist ja auch eher so´n Nebendarsteller von der Dreifaltigkeit, den man sich so richtig hat man den ja gar nicht auf dem Zettel. Da muss man schon sagen: Hut ab vor der Kirche, dass die den Kram knallhart durchziehen, obwohl dies Fest komplett am Publikum vorbei geht. Das sieht man ja auch schon daran, dass es keine Geschenke gibt. Kein Eiersuchen, keine Duftkombinationen wie Muttertag und so, keine Blumen, kein gar nichts. Pfingsten ist die graue Maus unter den Festtagen. Das ist so nichtssagend, dass nicht mal die Konsumindustrie da irgend'nen Zirkus drum macht. Nicht Fleurop, nicht 4711, keine Sprengel Sieben-Länder-Mischung für Mama, da latschen auch keine besoffenen Männer durch den Wald und nicht mal besonders viele Leute in die Kirche. Pfingsten ist das absolute Nichts: Nicht mal das erste große Stauwochenende im Jahr. Das war ja Ostern. Keine Friedensmärsche, keine DGB-Kundgebung, kein Glühwein, verdammt: Warum gibt es das überhaupt dieses Pfingsten? Jetzt hab ich´s: Es kommen auch keine Verwandten zu Besuch, wie an den anderen kirchlichen Feiertagen, ja, und das ist ja auch schon Grund genug zum Feiern. Ich sag mal: Prost und munter bleiben!

Dieter Schütz / www.pixelio.de