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19.04.2018 Kategorie: Angedacht

Schatzsuche

Gott lässt sich finden

„Sehen Sie was?” fragte sein Assistent, während sich Carters Augen noch an das Halbdunkel gewöhnten. Sehen tat er schon, aber er konnte kaum sprechen angesichts des überwältigenden Schatzes, der vor ihm lag. Seit mehr als zweitausend Jahren hatten Touristen, Grabräuber und Archäologen nach den Grabstätten der ägyptischen Pharaonen gesucht. Mit nur wenigen Hinweisen schien auch die Suche des britischen Archäologen Howard Carter nach vielen Jahren zum Scheitern verurteilt. Aber nun war es soweit, im Halbdunkel, tief im Zentrum der Pyramide: Carter öffnete einen alten ägyptischen Sarkophag. So etwas hatte die moderne Welt noch nicht gesehen! Der balsamierte Körper des Königs lag im innersten von drei ineinander geschachtelten Särgen, der innerste aus purem Gold. Der Kopf des Königs war bedeckt mit einer prächtigen goldenen Totenmaske, Schmuckstücke bedeckten seinem Körper und lagen zwischen den Hüllen. Andere Grabkammern waren voller Statuen, Streitwagen, Waffen, Truhen, geschnitzter Cobras, Vasen, Dolche, Schmuck und einem Thron: Das unvergleichlich kostbare Grab des altägyptischen Königs Tutanchamun, der von 1352 bis 1343 v. Chr. regiert hatte. 3265 Jahre nach seinem Tod entdeckte Carter am 26. November 1922 diesen Schatz. Er machte den aufregendsten archäologischen Fund, weil er nicht aufhörte zu suchen, weil er nach Rückschlägen nie aufgab und weil er sich durch Niederlagen nicht entmutigen ließ.
Gott ist ein Schatz, der sich finden lässt. Er trägt keine wertvolle Totenmaske, weil er lebt. Er versteckt sich nicht im Halbdunkel, sondern tritt mitten ins Leben. Auch ohne Gold und Schmuck macht er unser Leben reich. Er drängt sich nicht auf, aber er verspricht, sich jedem zu zeigen, der ernsthaft nach ihm sucht: „Ich liebe, die mich lieben, und die mich suchen, finden mich.“ (Bibel, Sprüche 8,17)

Rosel Eckstein / www.pixelio.de

Beitrag von Pastor Frank Wesemann
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