Obwohl die WM erst im Juni startet, brachte schon der Mai aufregende Momente für einge-fleischte Fußballfans. Traurige HSV-Fans kippen sich einen Kummerkorn hinter die Trauer-binde, die Kieler Kicker ermöglichen den Wolfsburger Wölfen eine weitere Schonzeit in der 1. Liga, und die Eintracht aus Braunschweig muss sich einmal kräftig schütteln, den Gewinn ihrer furiosen Abstiegsjagd verdauen und einen Masterplan für den baldigen Wiederaufstieg entwickeln. Der Erfolg hat immer viele Freunde, aber echte Fans halten auch in schweren Zeiten zu ihrem Verein. Bei Erfolg wird mit der Bekanntschaft zum Trainer geprahlt, im Scheitern verleugnet man, ihn zu kennen. Echte Fans stehen immer zu ihrem Verein. Sie bleiben dabei, auch wenn es mal nicht so läuft. Sie sind treu und verlässlich, unterstützen und motivieren, wirken oft im Kleinen, übernehmen ehrenamtlich Dienste und räumen nach dem Spiel das Stadion oder die Sporthalle auf. Ohne, dass sie einer fragt und oft ohne, dass einer dafür dankt. Als es einmal mit Jesus und seinen Jüngern nicht so gut lief und sich einige Unterstützer und Schönwetterfans abgewendet hatten, rief er seinen Vereinsvorstand zusammen und stellte den Zwölfen die entscheidende Frage: „Wollt ihr auch weggehen?“ Jesus lässt seinen Freunden die Entscheidungsfreiheit, er engt nicht ein, erpresst nicht, übt keinen Druck aus und droht nicht mit üblen Konsequenzen. Vertrauen kann man nicht erzwingen, aber man darf dazu einladen, immer und immer wieder. Vor allem dann, wenn es um die wichtigste Entscheidung von allen geht, weil sie alle Bereiche des Lebens umschließt: „Wollt ihr auch weggehen?“ Während seine Jüngerkollegen noch grübeln und überlegen, trifft Petrus eine Entscheidung. Er antwortet mit Worten, die irgendwann in unserem Leben auch unsere Worte sein sollten: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes.“

M.E. / www.pixelio.de