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04.02.2012 Kategorie: Angedacht

Ein peinlicher Promi geht baden

Gott hilft immer kostenlos

Naaman war krank. Ein Verteidigungsminister, zwar ohne Doktortitel, aber mit knallharter Hand. Einer, der genau wusste, was er tat. Ein Macher. Einer, auf dessen Wort man etwas geben konnte. Ein Militärführer wie aus dem Lehrbuch. Vielleicht hatte er seine Karriere über seine Gesundheit gestellt, so wie es heute vielen Männern passiert. Und dann kam sie angeflogen, diese tückische Krankheit, an der er bald sterben würde. Jeder versucht alles, um wieder gesund zu werden. Das war schon damals zur Zeit des Alten Testamentes so, bei Naaman, dem Oberbefehlshaber aus Syrien. Er hört von einem Propheten, der angeblich helfen kann. Also macht sich Naaman auf den Weg nach Israel. Endlich steht er vor der Tür am Hause des Propheten Elisa. Krank, aber voller Erwartung. Die Tür geht auf, ein Junge kommt herausgelaufen und sagt zum General, er solle zum Jordan fahren, sich dort waschen, siebenmal untertauchen und dann sei er wieder gesund. Naaman dachte, der Prophet würde die Krankheit von ihm nehmen, würde ihm Tabletten verordnen und eine Spritze in den Hintern geben und - ja, er würde als Privatpatient diese teuren Medikamente bezahlen und nach Hause fahren. Er würde alles tun, um gesund zu werden. Und dieser Prophet kommt nicht mal die Tür, sondern schickt einen Bengel? Naaman hat Diener, und sie überreden ihn, es doch wenigstens zu probieren: Was kann er denn verlieren? Naaman vertraut dem Propheten und damit Gott und geht widerwillig baden, obwohl ihm das peinlich ist. Er macht sich nicht nur vor seinen Leuten nackig, sondern auch vor Gott. Er lässt vor Gott die Hosen runter, weil er seinem Wort vertraut und tut, was er sagt, obwohl er es noch nicht versteht. Der nackte Naaman: Ein Vorbild für uns. Gott zu vertrauen, ohne ihn zu verstehen; ihm zweifelnd die Hand zu reichen, weil er uns dazu einlädt: Das ist immer eine schwierige Lektion, die man täglich üben muss. Naaman vertraut und wird augenblicklich gesund. Er kehrt zurück zu Elisa, um dem Gott zu danken, dessen Prophet Elisa ist. Gott hilft immer kostenlos, aber nie umsonst. Denn Naaman verlässt das Land als gläubiger Mann. Er wird allen erzählt haben, welche Macht dieser Gott hat, an den wir glauben, der durch Hoffnung und Krise zur Neugeburt führt, die jeder erlebt, der ihm vertraut. Wann und wem haben wir eigentlich das letzte Mal davon erzählt?
Beitrag von Pastor Frank Wesemann