Unser Bundesfinanzminister lässt Geld regnen. Das mag zwar nicht unseren trocknen Gärten helfen, aber Unternehmen und Berufsgruppen, denen die Krise finanziell hart zusetzt. Die ersten christlichen Gemeinden hatten eine gemeinsame Kasse und Gütergemeinschaft. So haben sie nach dem Vorbild von Jesus gelebt, aber es nicht für alle Christen verbindlich empfohlen. Was aber sehr empfohlen und immer praktiziert wurde: Die reicheren Gemeinden haben schon damals die ärmeren unterstützt. Selbst Paulus war auf seinen Missionsreisen als Spendensammler unterwegs und brachte die Spende nach Jerusalem, weil die Christen dort Not litten. Das war so ähnlich wie bei uns heute der Länderfinanzausgleich, bei dem die reichen Bayern und Baden-Württemberger die armen Berliner, Bremer und Niedersachsen unterstützen. Und das nicht unbedingt als ein Akt der Liebe, sondern der Solidarität. Die Reichen haben das Recht und die Pflicht, von ihrem Reichtum abzugeben. Am besten freiwillig. Deshalb gibt es in den meisten Kirchen am Ausgang zwei Spendenbüchsen, die man freiwillig und gern füllt und nicht unter Zwang. Dabei sollte man immer folgende Regel beachten: Wenn du doppelt soviel gibst, wie du geben willst, gibst du nur die Hälfte von dem, was du eigentlich geben müsstest! Warum? Weil die Gabe für Gott ist, weil sie zum Bau seines Reiches verwendet wird, weil wir damit in Menschen investieren und Möglichkeiten eröffnen, wo sich Leute treffen und begegnen und ihren Glauben wachsen und vertiefen lassen können.
Laut Statistik haben die Deutschen im Jahr 2019 für gemeinnützige Organisationen oder die Kirchen 5,1 Milliarden Euro gespendet. Das ist nicht wenig, aber dafür bekommt man nicht einmal einen Stuttgarter Tiefbahnhof gebaut. Und spenden tun nicht alle Deutschen, sondern nur 19,5 Millionen. Das macht pro Spender 261,54 Euro pro Jahr. Wem es möglich ist, wer eine volle Urlaubskasse hat oder sich doch keinen Pool für den Garten gönnt, kann für sich ja mal prüfen, ob er diesen Wert übertreffen möchte.
Weil das Totenhemd bekanntlich keine Taschen hat, sollte man schon zu Lebzeiten sein Geld gut anlegen. Z.B. auch in der lieben Gemeinde. Oder in einer Patenschaft für ein Kind, das man im Namen Jesu aus der Armut holt. Oder in das Projekt, das einem Gott besonders ans Herz legt, wo Sterbende begleitet, Trauernde getröstet, Schwache befähigt, Hoffnungslose ermutigt werden und so Gottes Reich unter uns wächst. Und deshalb zum Schluss die Frage: Wozu könnte Jesus deinen Besitz gebrauchen können? Was könnte er mit deinem Geld Gutes bewirken? Welchen Menschen möchtest du konkret unterstützen? Welches Projekt legt dir Gott auf dein Herz, wo du dich einbringen könntest? Mit deiner Zeit, mit deiner Kraft, und auch mit deinem Geld? Eine Investition in Gottes Reich ist nie verloren, sondern hilft und macht den Spender glücklich! So wird der Geldregen zum Geldsegen!

Jorma Bork / www.pixelio.de