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01.08.2017 Kategorie: Angedacht

Fahrplan

Der Fahrplan für den Lebensweg

Thank you for traveling with Deutsche Bahn – Danke, dass Sie mit der Deutschen Bahn gereist sind. Wenn diese Lautsprecheransage bei den Fahrgästen im ICE bei der Einfahrt in den Bahnhof nur ein müdes Lächeln auf das Gesicht zaubert, war die Fahrt wohl wieder nicht so angenehm und ganz sicher nicht pünktlich. Unser letzter Reiseversuch mit der Bahn endete fast schon in Braunschweig. Der ICE nach Stuttgart kam nicht. Ratlose Fahrgäste auf dem Bahnsteig, keine Erklärung aus den Lautsprechern, ratloses Bahnhofspersonal. Also eine Stunde später mit dem nächsten ICE weiter. Reservierung war futsch, was nicht so toll ist, wenn man mit mehreren Reisenden im überfüllten Zug Plätze sucht. Unser Hochgeschwindigkeitszug kam nicht recht in Fahrt. Statt weiter nach München zu fahren, endete er in Frankfurt. Anschlusszug wird erreicht. Also schnell raus, Treppe runter, Treppe rauf, um dann den Schlussleuchten des Fernzuges hinterher zu sehen, der eigentlich auf uns warten sollte. Das Ende vom Lied war, dass wir über zwei Stunden Verspätung hatten, das eigentliche Ziel der Reise nicht erreichten, umdisponieren mussten, uns im Parkhaus hinterm Auto umzogen, um dann im Musicaltheater „Tarzan“ anzusehen. Auch im Leben läuft es meistens nicht nach Fahrplan. Da scheitert ein Plan, ein Ziel wird nicht erreicht, Vorhaben müssen umgeworfen werden. Manchmal hat man keinen Plan B, und wenn doch, funktioniert der auch nicht. Es gibt ungewisse oder verpasste Anschlüsse, nicht eingesetzte Anschlusszüge, fehlende Informationen und Ratlosigkeit. In der Hektik des Lebens tritt man auf der Stelle und meint, es geht nicht weiter. Geht es aber doch. Es geht immer weiter. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Gott einen Plan mit unserem Leben verfolgt. Warum sollte er uns sonst ins Leben geworfen haben? Aber wie bekomme ich heraus, was Gottes Plan für mein Leben ist? Gerade bei schwierigen Entscheidungen kann es ja nicht schaden, Gott zu bitten, einem zu zeigen, welchen Beruf man ergreifen, welchen Partner man heiraten und welches Haus man wo bauen soll. Auch wenn Gott einen Fahrplan für unser Leben hat, entbindet er uns nicht davon, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen. Ja, Gott hat einen Plan für unser Leben; nach meiner bisherigen bescheidenen Lebenserfahrung sogar einen sehr dehnbaren und flexiblen. Aber viele Wege zeigt er uns erst, wenn wir die ersten Schritte zuversichtlich und entschlossen wagen und ihm vertrauen, auch wenn wir die nächsten Stationen noch nicht kennen. Mit ihm kommt unsere Lebensreise ans Ziel: Über Umwege, trotz Verspätungen und verpasster Anschlüsse. Am Ende werden wir dankbar sein, ihn auf unserer Lebensreise dabei gehabt zu haben.

Bernd Kasper / www.pixelio.de

Beitrag von Pastor Frank Wesemann
Dateien:
Fahrplan.pdf