König Fußball regiert die Welt, und die schönste Nebensache der Welt ist für Viele in diesen Wochen die Hauptsache. Unser Bundesbertie Vogts sagte vor vielen Jahren einmal: Der Star ist die Mannschaft, und da ist etwas Wahres dran. Ob auf der Arbeit, in der Klasse, beim Sport oder im Kirchenvorstand: Die Mannschaft kommt weiter, die wirklich eine Mannschaft ist, ein echtes Team, wo einer dem anderen aushilft und jeder für den anderen einsteht; wo sich jeder für das große Ziel des Weiterkommens aufopfert und keinen einzigen Ball verloren gibt. Ein gutes Team besteht aus verschiedenen Spielern mit verschiedensten Begabungen. Der Mix macht´s. Nicht jeder muss ein Abwehrspezialist und nicht jeder muss ein Stürmer mit dem berühmten Torriecher sein.
Ein starkes Team ergänzt sich mit seinen verschiedenen Gaben. Und so ist ja auch ein Kirchenvorstand ein Team, eine Mannschaft, die Menschen mit verschiedenen Gaben zusammenführt. Der eine ist mehr praktisch-handwerklich orientiert, die andere hat einen Blick fürs Schöne und Stilvolle, der andere ist ein kühler Rechner und hält das Geld zusammen und die andere hat einen Blick für die vielen kleinen wichtigen Dinge, die die anderen sonst übersehen würden. So bringt jeder seine Gaben mit ein. Und die ganze Gemeinde macht da mit.
Die Gemeindeglieder sitzen hoffentlich nicht auf der Tribüne und beobachten, wie sich der neue Kirchenvorstand auf dem Spielfeld Kirchengemeinde für sie abrackert. Sie machen es nicht so wie die vielen selbsternannten Fußballexperten, die sowieso immer alles besser wissen und anders machen würden als unser Bundestrainer, sondern sie kommen mit aufs Spielfeld und gestalten die Gemeinde mit. So sollte es zumindest sein. Alle Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher, die in den letzten Wochen feierlich in ihr Amt eingeführt wurden, sind doch nicht die Dummen, die sich nicht rechtzeitig aus dem Staub gemacht haben. Sondern sie haben die Last der Arbeit und der Verantwortung nicht gescheut, sondern haben sie übernommen und sind bereit, sie zu tragen. Und ich freue mich, dass wir sie haben, die sich gegenseitig achten und respektieren, die füreinander einstehen und sich gegenseitig motivieren, die sich ergänzen und bereichern. Da gibt es keine Bankschmoller, keine Dauerreservisten, keine, die die eigenen Mitspieler fies und intrigant ausspielen, sondern die zusammenhalten und sich füreinander auf dem Spielfeld der Gemeinde die Hacken wund laufen, sich für das Team aufopfern und keinen Ball und keinen Menschen verloren geben.
Wir gehen mit einem gewissen Ziel an den Start: Weiterkommen. Nicht ins Viertel- oder Halbfinale. Sondern weiterkommen im Leben der Gemeinde. Da haben es die Fußballer einfacher: Die wollen ins Finale nach Berlin. Ganz klar. Aber wir wollen noch ein wenig höher hinaus. Wir wollen Menschen hinein in Gottes Team holen. Wir wollen zusammen Gemeinde aufbauen. Nicht Gemeindehäuser, nicht Kirchen, sondern Gemeinde. Unsere Gemeinde ist Gottes Team auf Erden, um den Menschen die gute Nachricht, das Evangelium von Jesus Christus, weiterzusagen.
Du gehörst in mein Team, sagt Gott jedem von uns. Bei unserer Taufe hat er uns in sein Team berufen. Und wen Gott beruft, den befähigt er auch mit vielerlei Gaben, die er in der Mannschaft der Gemeinde mit Freude und Verstand einbringen darf.

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