In diesen Wochen wird er auch von Ungläubigen wieder beschworen: Der Fußballgott. Der Gott der Bibel steht zwar auf der Seite der Schwachen und Ratlosen, Lahmen und Blinden und sollte von daher schon Erbarmen mit unseren Bundeskickern haben. Aber besonders heilig ist das Treiben auf dem Heiligen Rasen sicher nicht. Trotzdem gibt es doch einige Berührungspunkte zwischen Fußball und Glauben, zwischen einer Fußballmannschaft und der Gemeinschaft der Christen. Ein paar möchte ich nennen:
1. Wir sind ein Team. Der Star ist die Mannschaft, sagte Bundesberti Vogts vor Jahren. Wir müssen mannschaftsdienlich spielen, sonst werden wir schnellstens ausgewechselt. Der Star ist die Mannschaft. Warum? Weil nicht einer alles tun muss, sondern die Aufgaben aufgeteilt werden. Nicht alle müssen gut im Tor sein. Nicht jeder muss ein Kopfballrecke sein. Nicht jeder muss Innenverteidiger oder hängende Neun sein. Die Mischung macht´s. Das Team muss stark sein, nicht der einzelne Spieler. Und was eine Mannschaft unbedingt braucht, ist Teamgeist: Einer für alle und alle für einen. Der Heilige Geist ist der Teamgeist der Christen. Er führt uns zusammen, er verbindet uns, er motiviert und inspiriert, er gibt uns reichlich Gaben und lässt uns Aufgaben sehen, die wir damit anpacken sollen. Wir sind ein Team, auf dem Platz und in der Gemeinde, und der Heilige Geist ist der Teamgeist.
2. Wir haben ein Ziel. Unserer Kicker haben das Ziel, die Vorrunde zu überstehen und sich nicht völlig zu blamieren. Mit viel Glück reicht es für mehr: Das Viertel- oder Halbfinale, vielleicht sogar das Finale. Und vielleicht sind alle anderen noch schlechter und es reicht zum Titel. Das wäre ein Ziel! Christen haben das Ziel, bis zum Finale durchzuhalten und am Ende von Gott den Pokal des ewigen Lebens überreicht zu bekommen. Bis es soweit ist, wollen sie Licht sein in dieser manchmal dunklen Welt, Leben vorleben, Hoffnung ausstrahlen, Liebe leben, sich derer Erbarmen, mit denen keiner Mitleid hat, und nur mal kurz die Welt retten mit dem Retter der Welt an ihrer Seite. Christen wollen Menschen die gute Nachricht von der Liebe Gottes den Menschen nicht um die Ohren schlagen, sondern sie liebevoll an ihr Herz legen, sie für den Glauben gewinnen und nicht verloren gehen lassen. Sie wollen Jesus nachfolgen bis zum Ziel.
3. Wir geben alles. Unsere Kicker verzichten im WM-Lager auf so einiges. Wein, Weib und Gesang sind verboten, dafür gibt´s Training, Taktik, Tictac und Nutella. Sie sollen sich fokussieren, konzentrieren, sich nicht ablenken und von ihrem Weg abbringen lassen. Die Mannschaft, die Jesus als erstes nachfolgte, seine Jünger, mussten auch Wein, Weib und Gesang zu Hause lassen, das alte Leben ablegen wie ein altes Kleid und sich ohne Last und Ablenkung auf den Weg machen mit Jesus. Und haben sie es bereut? Nein, haben sie nie! Genauso wenig wie wir es tun, wenn wir endlich beherzt Jesus nachfolgen.

Tim Reckmann / www.pixelio.de