Gestern Vormittag beim Einkaufen im Lebensmittelmarkt um die Ecke. Draußen Sonne und ein erster Hauch von Frühling. Beim Reingehen kommen mir Mitarbeiter mit Handschuhen und Schneeschaufeln entgegen. Stand etwas ein Schneesturm bevor? Hatte ein tollpatschiger Kunde im Mittelgang eine Palette Glasflaschen, Marmeladen- oder im schlimmsten Fall Nutellagläser umgekippt, so dass nun die Scherben zusammen geschoben werden mussten? War der 1. Internationale Tag des Schneeschiebers (von dem ich genauso wenig mitbekommen habe wie von dem offenbar bevorstehenden Schneesturm)? Nein, ein Rotkehlchen hatte sich in den Markt verirrt. Freitags machen alle Vögel einen weiten Bogen um das Gelände, weil der Hähnchenwagen auf dem Parkplatz steht und hungrigen Kunden Flügel verleiht. Aber es war Montag und die Luft war rein. Das Rotkehlchen pickte wohl auf dem Parkplatz ein paar Brötchenkrümel, bekam Hunger auf mehr, flitzte in einem Akt von Mut, Verzweiflung und Neugier durch die Glastüren und drehte dann verwirrt zwischen Mettwurst, Kaffeebohnen und Chipstüten seine Runden. Nun kamen die Mitarbeiter mit ihren Schneeschaufeln ins Spiel. Nicht nur Kunden nahmen die Show amüsiert zur Kenntnis, auch das Rotkehlchen war guter Dinge und machte sich einen Spaß draus. Also kamen die cleveren Jungs auf die Idee, das Licht auszumachen und den Vogel so zum Licht zu leiten. Im Markt gingen die Lichter aus. Nur die Fleischtheke blieb romantisch-hell erleuchtet. Jetzt noch ein paar Kerzen, und wir hätten ein prima Moonlight-Hackfleisch-Shopping kurz vorm Mittagessen. Leider blieb der Vogel davon unbeeindruckt. Irgendwann im Laufe des Tages wird die Geschichte ein gutes Ende genommen haben. Auch für den Vogel, wie ich hoffe.
Auf dem Weg nach Hause dachte ich darüber nach, dass hin und wieder auch Menschen die falschen Entscheidungen treffen und sich in Situationen manövrieren, aus denen sie ohne Hilfe nicht mehr rauskommen. Bevor da die Lichter ausgehen, brauchen sie Hilfe, um den Ausweg aus dieser verfahrenen Situation zu erkennen. Sie brauchen Licht, das ihnen den Weg in die Freiheit zeigt; Liebe für die Gewissheit, trotz der Krise angenommen zu sein; ein offenes Ohr, ein wohltuendes Wort, eine helfende Hand, die wir ihnen reichen können. Oder die wir dankbar ergreifen, wenn wir uns festgefahren haben. Aber wahrscheinlich brauchen wir keinen Schneeschieber, bis sich die Probleme verflogen haben.
Auf dem Weg nach Hause dachte ich darüber nach, dass hin und wieder auch Menschen die falschen Entscheidungen treffen und sich in Situationen manövrieren, aus denen sie ohne Hilfe nicht mehr rauskommen. Bevor da die Lichter ausgehen, brauchen sie Hilfe, um den Ausweg aus dieser verfahrenen Situation zu erkennen. Sie brauchen Licht, das ihnen den Weg in die Freiheit zeigt; Liebe für die Gewissheit, trotz der Krise angenommen zu sein; ein offenes Ohr, ein wohltuendes Wort, eine helfende Hand, die wir ihnen reichen können. Oder die wir dankbar ergreifen, wenn wir uns festgefahren haben. Aber wahrscheinlich brauchen wir keinen Schneeschieber, bis sich die Probleme verflogen haben.

siepmannH / www.pixelio.de