Was gibt es an Himmelfahrt eigentlich zu feiern? Väter und solche, die es vielleicht mal werden wollen, packen sich den Bollerwagen voll und ziehen gemeinsam durch die Natur. Auch das Neue Testament kennt schon den Vatertag. Das ist der Tag, an dem Jesus seine Jünger verlässt und zurückkehrt an die Seite seines Vaters im Himmel. Weihnachten war es genau andersherum: Da ließ Jesus seinen Vater zurück, um uns ganz nahe zu kommen. Und weil er jetzt nicht mehr eingeengt in Raum und Zeit, sondern beim Vater ist, deshalb ist er immer bei uns und in uns.
40 Tage war Jesus nach seiner Auferstehung bei seinen Jüngern. Das war bestimmt die beste Zeit ihres Lebens und eine richtig lange Vatertagstour. Statt Bier und Brezeln gab es Bibelauslegung und echte Gemeinschaft. Die Jünger konnten mit Jesus zusammen sein und ihre Fragen und Zweifel loswerden (obwohl das mit den Zweifeln nicht bei allen geklappt hat).
Was hätten wir Jesus gefragt? Vielleicht wie es sich angefühlt hat, Menschen zu heilen? Ob Maria und Josef strenge Eltern waren? Mich würde interessieren, wie man so gut predigen kann wie er und wie man 5000 Leute mit 5 Broten und 2 Fischen satt bekommt. Da hatten es die Jünger wirklich gut. 40 Tage Kompaktkurs Christsein mit Jesus. Aber weil Jesus lebt, uns liebt und uns sieht, müssen wir nicht zu neidisch auf die Jünger sein, sondern dürfen ihn auch fragen, was wir wollen und wann wir wollen. Er ist ja nur ein Gebet weit entfernt. Und wenn wir mit ihm reden, wird er uns antworten. – Was würden wir ihn denn fragen? Warum wir es uns gegenseitig so schwer machen? Warum dieser und jener so schwer krank ist? Warum Menschen sterben, die wir so sehr lieben? Warum manche Gebete scheinbar nicht erhört wurden und wir uns in unserer Not von ihm verlassen gefühlt haben? Fragen wir ihn doch, und versuchen wir dann, seine Antwort nicht zu überhören. Christsein ist kein Himmelfahrtskommando, weil Jesus auferstanden ist und lebt!

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