Die Tageszeitung widmet sich dem Schwerpunktthema Frühlingsgefühle. Es geht ums Flirten, um Hochzeits-, Schmink- und Partnertipps, ums Verliebt-, Verlobt-, Verheiratetsein, um Märchen, Kerzenlicht und Eheglück. Große Gefühle beim Zeitungslesen am Frühstückstisch. Aber warum nicht: Es ist ja (noch) Frühling.
Ich kenne einen, der auch mal schwer verliebt war. Eigentlich die gesamte Grundschule und Orientierungsstufe hindurch. Sie hatte einen wunderschönen Namen und war das wunderschönste Mädchen auf der ganzen Welt. Die wollte er heiraten. Aber wie sollte er rauskriegen, ob sie ihn auch liebt?
Ganz einfach, er nahm ein Gänseblümchen zur Hand und fing auf die altmodische und bescheuerte Art an zu zählen: Sie liebt mich, sie liebt mich nicht, sie liebt mich, sie liebt mich nicht, sie liebt mich, sie liebt mich – nicht. — In dem Fall kam das nächste Gänseblümchen dran. Immer wieder. Und sein Garten war sehr groß! Und schon ging das ganze von vorn los, bis das am Ende stand: Sie liebt mich! Sie wusste nur noch nichts davon.
Woher weiß ich eigentlich, dass Gott mich liebt? Wenn es Gott gibt und wenn es stimmt, was hier die Christen seit 2000 Jahren glauben, kann es ja nichts schaden, herauszubekommen, woher ich weiß, dass Gott mich liebt. Ich kann ja schlecht ein Gänseblümchen zur Hand nehmen. Das hat bei der Herzdame nicht geklappt und bei Gott wird es erst recht nicht klappen.
Woher weiß ich, dass Gott mich liebt? Ganz einfach: Weil er seinen Sohn für uns hergegeben hat. Er hat in Jesus den Riesenabstand zwischen Himmel und Erde,
zwischen Gott und Mensch überwunden. Seit Ostern steht ein Kreuz in dem Graben, der Gott und Mensch bisher trennte, und über das Kreuz kommen wir wieder nach Hause, zu Gott, unserem Vater. Jesus kam, um uns zu zeigen: H.D.G.D.L.! Hab dich ganz doll lieb! Ich habe nie aufgehört, dich zu lieben. Ich bin dir treu wie am ersten Tag (Jeremia 31,3).

Günter Havlena / www.pixelio.de